Ohne die Zündkerzen läuft dein Auto nicht, zumindest dann, wenn es mit einem Ottomotor angetrieben wird. Verbrennungsmotoren benötigen nämlich einen externen Funken zum Zünden des Luft-Kraftstoff-Gemisches, das zwischen den Elektroden durch das Hochpressen in den Zylinder entsteht. Von Zeit zu Zeit musst du die Zündkerzen wechseln. Lies hier in diesem Ratgeber, bei welchen Autos das notwendig ist und was du beim Zündkerzen-Wechseln beachten musst.
Welche Autos benötigen Zündkerzen?
Zündkerzen werden für den Antrieb von Autos mit Ottomotoren benötigt, die durch ein Gemisch aus Kraftstoff und Luft angetrieben werden, welches beim Starten stark verdichtet durch einen Kolben in den Zylinder gepresst wird. Die Zündkerzen entzünden dieses komprimierte Gas, wodurch der Druck im Zylinder ansteigt. Der Zeitpunkt der Zündung wird bei modernen Ottomotoren abhängig von der Drehzahl und der Last in der Regel elektronisch gesteuert.
Autos, die mit Diesel betankt werden, benötigen keine Zündkerzen, denn ihre Motoren sind sogenannte Selbstzünder. In Dieselmotoren werden stattdessen Glühkerzen beziehungsweise Glühstifte aus kohlenstoffhaltigem Stahl oder ummantelt mit Keramik eingesetzt, welche durch elektrische Spannung beheizt werden. Sie werden als Kaltstarthilfe benötigt, denn der Dieselkraftstoff im Brennraum kann sich im kalten Motor meist nicht selbst entzünden.
E-Autos und andere Elektrofahrzeuge benötigen weder Zündkerzen noch Glühstifte, denn deren Motor wird durch eine Batterie angetrieben.
Wann müssen Zündkerzen gewechselt werden?
Zündkerzen gehören zu den Verschleißteilen bei einem Auto mit Ottomotor. Sie müssen daher in regelmäßigen Abständen gewechselt werden. Wie häufig der Austausch nötig ist, hängt vom Fahrzeug und vom Motor ab. Teilweise müssen bereits nach 30.000 Kilometern die Zündkerzen gewechselt werden, bei anderen Modellen ist es erst nach 150.000 Kilometern erforderlich.
Motoren der Baureihe Kappa beispielsweise, die in Autos von Hyundai und KIA eingesetzt werden, machen den Zündkerzenwechsel erst nach 75.000 bis 150.000 Kilometern erforderlich. Beim Mercedes-Benz M 177 wird der Austausch nach 75.000 Kilometern beziehungsweise nach drei Jahren empfohlen. In der Regel stehen die Wechselintervalle in den Handbüchern der Fahrzeuge oder können im Servicebereich auf den Websites der KFZ-Hersteller in Erfahrung gebracht werden.
Grundsätzlich ist der Austausch der Zündkerzen nötig, wenn diese defekt sind. Erste Anzeichen dafür sind ein erhöhter Kraftstoffverbrauch, Zündaussetzer und ruckelnde Fahrbewegungen des Autos. Außerdem kannst du an der Zündkerze erkennen, ob ein baldiger Wechsel nötig ist. Eine intakte Zündkerze ist von hellbrauner Farbe, hat keine mechanischen Beschädigungen und ist nicht angeschmolzen, verkohlt, verölt oder verschlissen. Intakte und hochwertige Zündkerzen dienen der Sicherheit sowie dem zuverlässigen Betrieb des Motors.
Kann ich das Zündkerzen wechseln beim Auto selbst in Angriff nehmen?
Grundsätzlich können Zündkerzen bei einem Auto selbst gewechselt werden. Bei älteren Autos war das einfacher als bei modernen, denn die Kerzenstecker waren im Motorraum leicht zu erkennen. In neueren Fahrzeugen sind die Zündkerzen meistens unter einer Verkleidung versteckt. Wie du die Zündkerzen findest und die entsprechende Verkleidung demontierst, ist nicht bei allen Autos gleich. Hier helfen aber das Handbuch und Anleitungen in Autoforen oder bei YouTube weiter.
Vor dem Wechsel steht allerdings noch die Auswahl der passenden Zündkerze (= Download einer hilfreichen PDF). Nach Bauart und Größe des Motors können sich die Zündkerzen hinsichtlich ihrer Länge und ihres Durchmessers sowie des Gewindes unterscheiden. Bei den meisten aktuellen Automodellen kommen zwar Zündkerzen mit dem Gewinde M 14 × 1,25 und der Schlüsselweite SW 16 zum Einsatz, aber besser ist es, du machst dich vor dem Kauf im Handbuch deines Autos, im Support-Bereich auf der Herstellerseite oder in einer sogenannte Zündkerzentabelle kundig, in der du das passende Modell nach der Eingabe deiner Fahrzeugdaten wie Modell, Baujahr und Motorausführung findest. Manchmal reicht es schon aus, die Herstellerschlüsselnummer (HSN) und die Typschlüsselnummer (TSN) anzugeben. Beide Nummern findest du in deiner Zulassungsbescheinigung. Zündkerzen werden oft im Viererpack verkauft. Die Kosten dafür liegen abhängig vom Hersteller und von der Ausführung ungefähr zwischen 10 bis 50 Euro.
Vor dem Zündkerzenwechsel triffst du folgende Maßnahmen zu deiner eigenen Sicherheit und um Beschädigungen am Motor und an den Zündkerzen zu vermeiden:
- du lässt den Motor abkühlen, damit du dich nicht verbrennst
- du stellst die Fahrzeugzündung aus und klemmst den Massepol der Starterbatterie ab, um Lebens- und Gesundheitsgefahr durch einen Stromschlag zu vermeiden
- du legst dir verschiedene Werkzeuge und Hilfsmittel bereit, insbesondere einen Drehmomentschlüssel, eine Stecknuss für Zündkerzen mit Haltegummi, Druckluft oder einen harten Pinsel, ein sauberes Tuch sowie gegebenenfalls Klebeband
Sofern du an Erkrankungen des Herzens leidest oder einen Herzschrittmacher trägst, solltest du Arbeiten an spannungsführenden Fahrzeugteilen nicht durchführen, das heißt also auch die Zündkerzen nicht selbst wechseln.
Da es sich nicht nur um eine einzige Zündkerze handelt, die gewechselt werden muss, ist anschließend eine korrekte Arbeitsweise nötig. Die Zündkerzenstecker gehören jeweils fest zu einem Zylinder und müssen daher nach dem Austausch der Zündkerzen wieder exakt an der gleichen Position befestigt werden. Sofern keine Markierung vorhanden ist, solltest du die Stecker selbst markieren, beispielsweise mit Klebeband. Nach der Entnahme der alten Zündkerzen, reinigst du den Zündkerzenschacht mit einem Pinsel oder mit Druckluft, setzt die neuen Kerzen unter Beachtung des exakten Sitzes der Gewinde ein und drehst sie mit einem Drehmomentschlüssel fest.
Was kostet der Wechsel von Zündkerzen in der Werkstatt?
Falls du dir den Zündkerzenwechsel nicht zutraust oder keine Zeit beziehungsweise Lust dazu hast, übernimmt diese Arbeit jede Autowerkstatt. Wie teuer das wird, lässt sich pauschal nicht sagen, denn es hängt vom Preis für die Arbeitsstunden in der Werkstatt, Kosten für die Zündkerzen und der Anzahl der Zylinder deines Autos ab. Grobe Schätzungen gehen von rund 50 Euro für einen Vierzylindermotor bis zu 400 Euro für einen Zwölfzylindermotor aus, der zum Beispiel in Autos der BMW-7er-Reihe, in der Mercedes-Maybach S-Klasse und im Ferrari 812 verbaut ist.
Fazit Zündkerzen wechseln: Der Wechsel von Zündkerzen ist nicht bei allen Autos notwendig
Zündkerzen werden nur bei Ottomotoren zum Zünden des Kraftstoffes benötigt. Dieselmotoren arbeiten mit Glühkerzen beziehungsweise Glühstiften. Bei E-Autos treibt eine Batterie den Motor an. Zur Wartung von Fahrzeugen mit einem Benzinmotor gehören auch die regelmäßige Kontrolle und das Zündkerzen wechseln in bestimmten Intervallen. Je nach Fahrzeug und Art des Motors kann dies nach 30.000 bis 150.000 Kilometern nötig sein. Die Kosten für das Zündkerzen wechseln hängen von der Ausführung der Kerzen und vom Hersteller ab. Sie beginnen bei rund zwei Euro pro Kerze, können aber auch 15 Euro betragen. Beim Zündkerzenwechsel in einer Werkstatt kommen noch die Montagekosten hinzu.
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