Unser Versprechen: Wir testen unabhängig und objektiv!

Die wichtigsten Werkzeuge für Elektroinstallationen und Elektroarbeiten

Werkzeuge für ElektroinstallationenGanz gleich, ob du lediglich etwas frischen Wind in einen Raum bringen möchtest, indem du dort eine neue Deckenleuchte installierst, ob du deine Lichtschalter und Steckdosen austauschen möchtest oder gleich eine komplett neue Installation planst: In Sachen Elektroinstallationen geht nichts ohne das richtige Werkzeug. Was du dafür benötigst und warum das Thema Sicherheit immer mitschwingt, erkläre ich dir jetzt in diesem Artikel zum Thema die wichtigsten Werkzeuge für Elektroinstallationen und Elektroarbeiten.

Elektroinstallationen: Wozu Spezialwerkzeug?

Du wirst auf den folgenden Zeilen viele Werkzeuge vorfinden. Einige von ihnen wirst du als herkömmlich ausgestatteter Heimwerker wahrscheinlich sogar in einer normalen (nicht für Elektroarbeiten spezialisierten) Ausführung besitzen. Solche Werkzeuge, die du in einer elektrotauglichen Variante benötigst, habe ich dir mit einer # markiert. Angesichts dessen fragst du dich vielleicht, warum du gutes Geld ausgeben solltest, um Werkzeug ein weiteres Mal zu erwerben, das du vielleicht schon besitzt. Dahinter steht einzig und allein das Thema Sicherheit.

Die meisten Gebäude in Deutschland haben einen 400-Volt-Hausanschluss. Selbst wenn Steckdosen und Schalter nur mit 230 beaufschlagt werden, so kann eine solche Spannung dennoch äußerst gefährlich sein. Zwar gelten bei sämtlichen Elektroarbeiten grundsätzlich die fünf Sicherheitsregeln des VDE.

Dennoch solltest du niemals mit herkömmlichen Werkzeugen an potenziell spannungsführenden Teilen arbeiten! Selbst dann nicht, wenn du sie nach den fünf Sicherheitsregeln spannungsfrei geschaltet hast. Es kann immer etwas schiefgehen, dann muss dich dein Werkzeug schützen.

Denn nur für Elektroarbeiten geeignetes Werkzeug ist isoliert bis 1000 Volt und genügt somit, um dich im Fall der Fälle vor potenziell lebensbedrohlichen Stromschlägen zu bewahren. Doch wie erkennst du solche Werkzeuge?

  • Auffällige gelb-rote Isolationsgriffe (ein wirklich universelles Erkennungsmerkmal),
  • VDE-Symbol (V-D-E in einem Dreieck mit Kästchen darunter),
  • eventuell zusätzlich das GS-Zeichen und
  • immer ein Hinweis auf 1000 Volt.

Dabei handelt es sich immer um Handwerkzeuge, weil üblicherweise nur diese in Kontakt mit spannungsführenden Teilen kommen können. In den meisten Baumärkten wird elektrotaugliches Werkzeug zudem von den herkömmlichen Tools der jeweiligen Kategorie getrennt präsentiert.

Bohrmaschine und Bohrhammer als Werkzeuge für Elektroinstallationen

Bohrmaschine und Bohrhammer

Es gibt bei der Elektroinstallation verschiedene Gründe, um Löcher oder Schlitze zu bohren beziehungsweise zu stemmen. Für eine umfassende Elektroinstallation solltest du beides besitzen:

  • Eine Bohrmaschine (gern auch als Akkuschrauber mit Schlagwerk), um herkömmliche Löcher zu bohren.
  • Ein Bohrhammer (ebenfalls gern mit Akku, siehe Akku Bohrhammer Test), damit du Leitungsschlitze für eine spätere Unterputz-Installation in die Wand stemmen kannst. Mit Hammer und Meißel ist das in Mauerwerk eine unsagbar schwierige Arbeit. Profis nutzen für diesen Job zwar eine spezielle Fräse, aber falls du nur Heimwerker bist, ist der Bohrhammer eine vielfältiger nutzbare Anschaffung.

Bei dem Bohrhammer bist du wahrscheinlich fürs Erste mit je einem Spitz- und Flachmeißel bestens versorgt. Für die Bohrmaschine benötigst du noch weitere Aufsätze.

Bohrer, Lochsägen und Ähnliches

Eine Elektroinstallation nimmt auf Wände, Böden und Decken keine Rücksicht. Selbst eine Hängeleuchte benötigt einen festgedübelten Haken; gleiches gilt für Aufputz-Steckdosen und -Schalter auf allem anderen als Holz. Einen Vorteil hat dies alles aber, ganz ähnlich wie beim Leitungsfinder: Diese Tools für die Bohrmaschine kannst du auch für verschiedenste Projekte jenseits der Elektroinstallation heranziehen.

  • Ein wirklich langer Stein-/Betonbohrer im Durchmesser typischer Stromleitungen. Den brauchst du, um Mauerwände, Decken und Böden gänzlich durchdringen zu können.
  • Je ein Satz Holz-, Metall- und Steinbohrer für allgemeine Einsätze.
  • Ein Dosensenker und gegebenenfalls eine Fliesenbohrkrone. Damit erzeugst du Rundlöcher für Installationsdosen in Mauerwerk und Fliesen.
  • Ein Kreisschneider als frei verstellbare Lochsäge. Vor allem (aber nicht ausschließlich) im Trockenbau ist er eine günstigere und gleichzeitig vielfältigere Alternative zu herkömmlichen Lochsägen, da er sich stufenlos verstellen lässt. Zudem gibt es spezielle Modelle für Bleche und die Klingen lassen sich nachschärfen und austauschen.

Zweipoliger Spannungsprüfer

Phasenprüfer

Um die fünf Sicherheitsregeln zu erfüllen, musst du direkt am Ort des Geschehens Spannungsfreiheit feststellen. Dafür benötigst du mindestens einen simplen, zweipoligen Spannungsprüfer. Nimm am besten einen, der von 12 bis mindestens 400 Volt arbeitet und die anliegende Spannung einfach mit LED anzeigt.

Achtung: Ein Prüfschraubendreher (einpoliger Phasenprüfer) ist kein adäquater Ersatz, weil er Spannung aus diversen Gründen nicht zuverlässig anzeigen kann. Elektroinstallateure nennen ihn deshalb „Lügenstift“.

Leitungsfinder/Leitungssucher als Werkzeuge für Elektroinstallationen

Elektroleitungen werden üblicherweise unterputz installiert. Zwar gibt es normierte Installationszonen, dennoch solltest du niemals davon ausgehen, dass in einem Bereich von Wand, Decke und vielleicht sogar Boden keine Leitungen verlaufen – ganz besonders nicht, wenn du nicht der erste Bewohner dieser Räumlichkeiten bist. Vorherige, nirgendwo eingezeichnete Erweiterungen haben schon so manchem Selbermacher und Profi-Handwerker äußerst unschöne Überraschungen bereitet.

Ein Leitungsfinder ist deshalb ein Hilfsmittel, das dir auch jenseits von Elektroinstallationen beste Dienste leisten wird. Achte jedoch darauf, ein Gerät zu kaufen, das stromlose Leitungen und Rohre finden kann – günstige können nur spannungsführende Leitungen erkennen. Das ist speziell für Elektroinstallationen zu wenig, weil hier, wie oben erklärt, spannungsfrei gearbeitet werden muss.

*Zangen, Seitenschneider und Ähnliches

Werkzeuge für Elektroinstallationen

Insbesondere beim Umgang mit Leitungen sind zangenförmige Werkzeuge unerlässlich. Das beginnt beim Kürzen von Kabeln auf die richtige Länge. Und es endet längst noch nicht beim Anschließen einzelner Leitungen an, beispielsweise, eine Steckdose – insbesondere, weil Elektrokabel mit einzelnem Kupferdraht statt vieler feiner Litzen äußerst störrisch sein können. Du benötigst diesbezüglich folgendes:

  • Ein hinreichend großer Seitenschneider. Nimm nicht zu kompakte Modelle, diese benötigen bei dickeren Kabeln oft unnötig viel Kraftaufwand.
  • Zwei Flachrundzangen („Spitzzangen“) mit abgewinkeltem Ende. Extrem hilfreich überall, wo du Leitungsdraht in etwas einfädeln musst.
  • Eine Kombizange für Klipse und ähnliche Halterungen.
  • Eine mittlere Wasserpumpenzange – nicht zuletzt, um unhandliche Teile festzuhalten.
  • Ein verstellbarer Abisolierer – deutlich leichter zu handhaben als ein Kabelmesser oder ein zweckentfremdeter Seitenschneider.

Ferner gehört zu diesen Tools eine Crimp- bzw. Kabelschuhzange. Sie benötigst du, um die Litzen flexibler Leitungen mit einem festen Ende (Aderendhülsen) zu versehen. Nur auf diese Weise darfst du sie beispielsweise mit Steckdosen verbinden.

*Schraubendreher

Du wirst zwar außerhalb der direkten Anschlüsse einer Leuchte keine Lüsterklemmen mehr nutzen – diese sind laut VDE in Verteilern und Ähnlichem nicht mehr zugelassen – dennoch gibt es in der Elektroinstallation eine ganze Reihe von Gründen, bei denen du Schrauben drehen musst – angefangen bei den Klemmen von Steckdosen und Schaltern, durch die diese überhaupt erst in den Installationsdosen festgehalten werden.

Hierfür solltest du einen Satz Elektroschraubendreher besitzen. Dabei ist es relativ gleich, ob du vollständige einzelne Schraubendreher kaufst oder einen Satz, bei dem ein Griff mit verschiedenen auswechselbaren Drehern bestückt wird. Letzteres ist bei gleichem Funktionsumfang meist günstiger und von Markenherstellern dennoch sehr langlebig.

Rotationslaser und Wasserwaage als Werkzeuge für Elektroinstallationen

Rotationslaser

Egal ob Schlitze für Unterputz-Installation oder akkurate Aufputz-Leitungen: Es gibt in der Elektroinstallation eine Menge Notwendigkeiten, bei denen du exakt waage- oder senkrecht arbeiten musst.

Für kleinere Arbeiten genügt dir eine Wasserwaage. Sie ist überdies ein sehr gutes Hilfsmittel, wenn es darum geht, Stecker und Schalter akkurat innerhalb ihrer Installationsdosen auszurichten, bevor du sie endgültig fixierst – andernfalls sind vielleicht die Blenden schief, das sieht unprofessionell aus.

Der Rotationslaser mit Stativ ist hingegen eine Allzweckwaffe, um längere Distanzen zu bearbeiten. Mit ihm kannst du beispielsweise exakt waagerechte Leitungsschlitze stemmen. Du kannst aber ebenso Aufputz-Leitungen „wie mit der Schnur gezogen“ verlegen, sodass sie richtig professionell wirken.

Bauscheinwerfer, Stirnlampe und Kabeltrommel

Jede Form von Elektroinstallation muss den Sicherheitsregeln entsprechend spannungsfrei erfolgen. Selbst in Räumen mit sehr großen Fenstern kann das für Arbeiten bei viel zu wenig Licht sorgen – und wenn du bei der Elektroinstallation eines wirklich möchtest, dann alles so gut wie möglich sehen zu können. Ergo benötigst du mehr Licht:

  • Der Bauscheinwerfer dient dazu, die allgemeine Arbeitsumgebung anständig auszuleuchten. Auf diese Weise kannst du selbst in den Abendstunden agieren, ohne „im Dunkeln zu tappen“. Kauf jedoch unbedingt einen Bauscheinwerfer mit LED, keinen mit Halogenlampe – sofern du überhaupt noch einen davon findest. Denn LED sind um Längen robuster als die notorisch ausfallgefährdeten Halogenleuchtmittel. Außerdem verbrauchen die Leuchtdioden deutlich weniger Strom und erzeugen nicht so enorm viel Wärme.
  • Die Kabeltrommel brauchst du, weil es in dem Raum, in dem du arbeitest, naturgemäß keinen Strom geben wird – du hast ihn ja zu deiner eigenen Sicherheit abgeschaltet. Entsprechend dem Absicherungskonzept von Gebäuden musst du den Strom für den Bauscheinwerfer und ggf. weitere Elektrowerkzeuge oder Akku-Ladegeräte aus anderen Räumen nehmen. Wichtig: Entrolle immer das gesamte Kabel, selbst wenn du deutlich weniger benötigst. Sonst kann es durch elektrischen Widerstand zu einer ungebührlichen, sich aufschaukelnden Wärmeentwicklung kommen, die die Verlängerungsleitung beschädigt und sogar Brände verursachen kann.
  • Die Stirnlampe ist dein Helfer, der dir direkt einen hellen Lichtstrahl auf das wirft, was du gerade bearbeitest. Nimm auch hierfür ein LED-Modell und achte auf möglichst lange Standzeiten – und natürlich sollten sich in deinem Werkzeugkoffer immer einige Ersatzbatterien befinden.

Fazit –  Die wichtigsten Werkzeuge für Elektroinstallationen

Das waren die wichtigsten Werkzeuge für Elektroinstallationen und Elektroarbeiten im Haushalt oder auf der Baustelle. Abschließend empfehle ich dir übrigens, wenigstens die elektrospezifischen Werkzeuge zusammen in einem speziellen Werkzeugkoffer oder Ähnlichem unterzubringen. Dann musst du sie nicht für jeden Job einzeln zusammensuchen.