Möchtest du dich beim Aufhängen von Spiegeln und Bildern, beim Fliesenlegen oder beim Anbringen von Oberschränken nicht auf dein Augenmaß oder die Wasserwaage verlassen? Dann kann ein Kreuzlinienlaser das geeignete Hilfsmittel für dich sein. Du fragst dich: Was ist ein Kreuzlinienlaser und wo findet er Anwendung? Wie funktioniert ein Kreuzlinienlaser und welche Vor- und Nachteile gibt es? Das und vieles mehr liest du in meinem Ratgeber zum Kreuzlinienlaser.
Was ist ein Kreuzlinienlaser?
Die Frage „Was ist ein Kreuzlinienlaser“ ist schnell beantwortet: Ein Kreuzlinienlaser ist ein Baulaser, der im Unterschied zum Linienlaser keine einzelnen Linien mit einem Laserstrahl projiziert, sondern zwei, und zwar eine senkrechte und eine waagerechte, die sich im rechten Winkel überkreuzen. Um die Linien zu erzeugen, ist der Kreuzlinienlaser mit einer Laserdiode ausgestattet.
Bei guten Kreuzlinienlaser sind die Linien, die der Laserstrahl erzeugt, auch bei hellem Tageslicht gut erkennbar, sodass sie eine exakte Ausrichtung von Objekten sogar im Freien ermöglichen. Üblicherweise werden Kreuzlinienlaser auf Stative gesetzt. Das Linienkreuz bleibt dadurch in der Projektion auf eine Fläche konstant bestehen.
Was unterscheidet den Kreuzlinienlaser von anderen Lasern für den Bau?
Für Bau- und Renovierungsarbeiten werden neben dem Kreuzlinienlaser weitere Baulaser eingesetzt. Insbesondere sind das:
- Linienlaser
- Punktlaser
- Rotationslaser
Im Unterschied zum Kreuzlinienlaser projiziert der Linienlaser oder Multilinienlaser kein Kreuz an eine Fläche, kann aber ein oder mehrere Linien ausgeben. Diese können auch schräg sein, aber die waagerechte und senkrechte Ausrichtung muss selbst vorgenommen werden.
Der Punktlaser hingegen erzeugt keine Linien, sondern einzelne Punkte, mit deren Hilfe sich Bezugspunkte von einer Wand an eine gegenüberliegende oder vom Fußboden an die Zimmerdecke übertragen lassen. Oft werden hierfür Dreipunktlaser eingesetzt.
Der Rotationslaser indessen wird im Bau- und Maschinenwesen zum Bestimmen von Höhen eingesetzt. Er arbeitet meist selbsttätig und kann eine Reichweite von bis zu 500 Metern haben.
Wo wird ein Kreuzlinienlaser eingesetzt?
Ein Kreuzlinienlaser findet überall dort Anwendung, wo es auf die exakte Ausrichtung von Objekten ankommt. Die Einsatzzwecke sind daher vielfältig. Kreuzlinienlaser werden zum Beispiel für folgende Aufgaben und Tätigkeitsfelder gebraucht:
- Trockenausbau
- Installation von Elektroanlagen
- Möbelmontage
- Malerarbeiten
- Aufhängen von Bildern, Spiegeln und anderem Wandschmuck
- Verlegen von Fliesen und Kacheln
- Installation von Deckenleuchten in der Mitte
Die Vor- und die Nachteile eines Kreuzlinienlasers
Wie alle Werkzeuge und Geräte hat auch ein Kreuzlinienlaser seine Vorteile und auch die Nachteile sollen nicht unerwähnt bleiben.
Vorteile
- Du musst zum Ausrichten von Objekten nicht umständlich mit einer Wasserwaage hantieren.
- Kreuzlinienlaser sind durch ihre kompakten Abmessungen, das geringe Gewicht und die Stromversorgung über Akku oder Batterie sehr flexibel einsetzbar.
- Die Bedienung ist einfach.
Nachteile
- Bei ungünstigem Umgebungslicht können die Laserlinien schlecht sichtbar sein.
- Ohne Energieversorgung funktionieren Kreuzlinienlaser nicht, daher werden immer Ersatzakkus oder -batterien benötigt, wenn die Arbeit nicht zum Aufladen lange unterbrochen werden soll.
Welche Aspekte sind beim Kauf eines Kreuzlinienlasers wichtig?
Wie bei allen technischen Geräten gibt es auch beim Kauf von Kreuzlinienlasern verschiedene Aspekte, die es zu beachten gilt. Nicht immer ist der Preis entscheidend, sondern wichtiger sind bestimmte Eigenschaften und Merkmale, die einen Kreuzlinienlaser am besten für die eigenen Zwecke tauglich machen. Insbesondere sind das:
- Energieversorgung
- Nivelliergenauigkeit
- Größe des Messbereichs
- Schutzart des Gehäuses
- Funktionalität
- Farbe des Laserstrahls
1. Energieversorgung
Kreuzlinienlaser werden entweder mit haushaltsüblichen Batterien oder wiederaufladbaren Akku mit Energie versorgt. Je nach Leistung und Ausstattung kann sich die Betriebszeit sehr unterscheiden. Es gibt zum Beispiel Geräte, die mit zwei Batterien vom Typ AA mit 1,5 Volt für rund 20 Stunden laufen und anderen können mit einem Lithium-Ionen-Akku nur für fünf Stunden genutzt werden. Sehr hochwertige Linienlaser benötigen neue Batterien oder eine Aufladung sogar erst nach 30 bis 40 Stunden. In jedem Fall ist es sinnvoll, Ersatzbatterien oder Ersatzakku in petto zu haben, damit die Arbeit nicht unfreiwillig unterbrochen werden muss.
2. Nivelliergenauigkeit
Für exaktes Arbeiten ist natürlich die Nivelliergenauigkeit entscheidet, mit der der Kreuzlinienlaser arbeitet. Diese sollte möglichst nicht mehr als ±0,9mm Millimeter auf einen Meter betragen. Sehr genaue Linienlaser haben sogar nur eine Nivelliergenauigkeit von ±0,2 Millimeter pro Meter. Leider kosten solche Modelle meistens viel.
3. Größe des Messbereichs
Mit der Größe des Messbereichs wird der Abstand des Lasers zur Projektionsfläche bezeichnet. Günstige Kreuzlinienlaser haben meistens einen Messbereich von 10 bis 15 Metern. Das reicht für die meisten Heimwerkeraufgaben aus. Sehr hochwertige Geräte können auch einen Arbeitsabstand zwischen zwei bis 60 Metern haben.
4. Schutzart des Gehäuses
Wenn Kreuzlinienlaser auf Baustellen eingesetzt werden, sind sie häufig Nässe und Staub ausgesetzt. Es ist daher wichtig, dass das Gehäuse die innenliegende Technik ausreichend vor Beschädigungen durch äußere Einflüsse schützt.
Welcher Schutz gewährleistet ist, wird durch die IP-Schutzart angegeben. Linienlaser mit Schutzart IP 40 oder IP 50 sind gegen das Eindringen von Schmutz oder Staub geschützt, nicht aber gegen Nässe. Bei der Schutzart IP 54 hingegen besteht auch Schutz gegen Spritzwasser.
5. Funktionalität
Verschiedene Ausstattungsmerkmale machen die Nutzung eines Kreuzlinienlasers komfortabler. Das sind unter anderem:
- Stativanschlussgewinde: Ein Kreuzlinienlaser sollte auf jeden Fall mit einem Stativanschlussgewinde ausgestattet sein. In der Regel handelt es sich um ein ¼ Zoll Gewinde, sodass die Befestigung sowohl auf einem Baustativ als auch auf einem Kamerastativ möglich ist. Wenn du so eins bereits besitzt, benötigst du daher kein extra Baustativ (siehe auch Ratgeber zum Kreuzlinienlaser mit Stativ).
- Ladegerät und Ersatzakku: Wenn ein wiederaufladbarer Akku vorhanden ist, sind ein Ladegerät und ein Ersatzakku begrüßenswert. Eine automatische Abschaltfunktion hilft beim Energiesparen.
- Transporttasche: Eine Box oder eine Tasche verhindern Beschädigungen beim Transport und wenn der Kreuzlinienlaser längere Zeit nicht benutzt wird.
- Selbstnivellierung: Diese Funktion unterstützt beim Erzeugen exakter senkrechter und waagerechter Linien. Genaueres dazu erfährst du im Absatz „Was ist ein selbstnivellierender Kreuzlinienlaser?“.
- Lotpunktfunktion: Wenn der Kreuzlinienlaser einer Lotpunktfunktion hat, kann er zwei Lotpunkte an der Decke und am Boden projizieren, welche als erste Anhaltspunkte für die folgenden Arbeiten mit einem Stift markiert werden können.
6. Farbe des Laserstrahls
Kreuzlinienlaser senden entweder rote oder grüne Laserstrahlen aus. Welche Farbe besser ist, hängt vor allem vom geplanten Einsatzzweck ab. Die grünen Linien sind nämlich bei Tageslicht und insbesondere im Freien besser sichtbar als die roten. Der Grund: Das Auge des Menschen soll grünes Licht um rund zehn Mal besser wahrnehmen als Licht in anderen Farben.
Wie teuer sind Kreuzlinienlaser?
Günstige Kreuzlinienlaser erhältst du bereits ab rund 25 bis 150 Euro. Häufig bringen diese genügend Funktionen für den gelegentlichen Einsatz im Heimwerkerbereich mit. Professionelle Geräte werden für Preise im oberen dreistelligen und unteren vierstelligen Bereich verkauft.
Welche Hersteller bieten Kreuzlinienlaser an?
Fast alle Hersteller von hochwertigem Werkzeug für Heimwerker und Profis haben auch Kreuzlinienlaser im Produktportfolio, wie zum Beispiel:
- Bosch Professional, DeWalt
- Toolcraft, Stabila, Stanley
- Laserliner, Tacklife, Makita
Was ist ein selbstnivellierender Kreuzlinienlaser?
In den Produktbeschreibungen von Kreuzlinienlasern ist ab und zu von selbstnivellierend die Rede. Das bedeutet, dass sich der Laser automatisch horizontal bis zu einer bestimmten Neigung ausrichten kann. Du kennst die Nivellierung sicher von der Libelle, die in Wasserwaagen oder an Fotostativen bei der Ausrichtung hilft.
Für die Selbstnivellierung ist der Linienlaser mit Pendel ausgestattet, an dem die Laserdioden befestigt sind und das abhängig vom Schwerpunkt senkrecht nach unten hängt. Von ganz allein schafft der Kreuzlaser die Selbstnivellierung daher nicht. Er muss zunächst waagerecht ausgerichtet werden, um einen genauen Bezug zu haben. Am besten klappt das, wenn du ein Stativ mit einer Libelle verwendest und die horizontale Stellung überprüfst. Wenn das Stativ ohne Überprüfung auf einem schrägen Untergrund steht, nimmt der Kreuzlinienlaser eine falsche Position an und die Laserlinien passen nicht.
Selbstnivellierende Kreuzlaser eignen sich für Anfänger, denen damit bei der Ausrichtung der Laserstrahlen geholfen wird. Professionelle Handwerker und ambitionierte Heimwerker verlassen sich meistens lieber auf ihre Erfahrung und ihr Können.
Was muss bei der Verwendung eines Kreuzlinienlasers beachtet werden?
Laserstrahlen können bei falscher Anwendung zu gesundheitlichen Schäden führen. Insbesondere kann es zu Verbrennungen im Auge und an der Haut kommen, wenn der Laserstrahl auf Menschen oder Tiere gerichtet wird. Bei unsachgemäßer Anwendung besteht zudem Brand- oder Explosionsgefahr. Du solltest dich daher streng an die Hinweise in der Bedienungsanleitung deines Linienlasers halten und während der Arbeit möglichst eine Schutzbrille tragen.
Eine Alternative zum Kreuzlinienlaser: Die Laserwasserwaage
Wie mit einer Wasserwaage kannst du auch mit einer Laserwasserwaage Objekte vertikal oder horizontal korrekt ausrichten. Im Unterschied zur herkömmlichen Wasserwaage, die nur über ein oder zwei Libellen verfügt, ist die Laserwasserwaage zusätzlich mit einer Lasereinheit ausgestattet. Diese besteht aus einer Laserdiode, einer Linse zum Ausrichten des Laserstrahls und einer Steuerelektronik. Laserwasserwaagen werden auf einem Nivellierteller und/oder einem Stativ befestigt. Nach dem Ausrichten mit der Libelle projiziert der Laser eine Linie oder einen Punkt zum Beispiel auf eine Wand. Der Abstand kann abhängig von der Wellenlänge der Laserdiode und der Umgebungshelligkeit bis zu 40 Meter betragen, sodass komfortables Arbeiten möglich ist.
Fazit: Was ist ein Kreuzlinienlaser?
Ich hoffe mit meinem Ratgeber zur Frage „Was ist ein Kreuzlinienlaser?“ konnte ich dich zur Anwendung, den Funktionen sowie den Vor- und Nachteilen von einem Kreuzlinienlaser ausführlich informieren.