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Unterschied SDS, SDS plus, SDS max & SDS-quick (Spannsystem Bosch)

SDS, SDS plus, SDS max, SDS-quick Unterschied

Immer wieder stolperst Du im Werkzeugbereich über Bezeichnungen wie SDS, SDS plus, SDS max und SDS-quick und bist Dir womöglich unschlüssig, welche Abkürzung was im Detail bedeutet und worin genau diese sich überhaupt unterscheiden.

Damit zum Thema Unterschied zwischen SDS, SDS plus, SDS max, SDS-quick keine Fragen mehr offenbleiben, habe ich Dir alle notwendigen Informationen in diesem Artikel übersichtlich zusammengetragen.

SDS, SDS plus, SDS max und SDS-quick – das ist der Unterschied

Und hier kommen sie. Die Unterschiede der unterschiedlichen SDS Aufnahmen.

#1 – Was bedeutet SDS?

Grundsätzlich ist es erst einmal wichtig zu wissen, wofür das Kürzel eigentlich steht. Ausgeschrieben bedeutet “SDS” nämlich “special direct system” (ursprünglich “Steck-Dreh-Sitz”). Dabei handelt es sich um ein besonders praktisches und unkompliziertes Spannsystem für Elektrowerkzeuge, welches seine Geburtsstunde auf den Reißbrettern in der Entwicklungsabteilung des Branchenriesen Bosch fand. Ziel des Systems war bzw. ist die einfachere Handhabung, wenn es um den Wechsel verschiedener Bohrer oder Meißel in den entsprechenden Maschinen geht, welcher kein Werkzeug mehr erfordert.

#2 – Was ist SDS plus?

Das SDS plus System unterscheidet sich vom ursprünglichen SDS System nur unwesentlich und dient dem gleichen Zweck, wurde lediglich an die leistungsstärkeren und schwereren Geräte (ab 4 Kg) angepasst. Die Bezeichnung mit dem plus hinter der Abkürzung zielt vordergründig auf die leichtere Unterscheidung zu den Systemen SDS max und SDS quick ab. Daher werden SDS und SDS plus häufig synonym verwendet.

SDS plus hat einen Schaftdurchmesser von 10 mm

#3 – Was ist SDS max?

Mit der Weiterentwicklung zum sogenannten SDS max trug man dem Umstand Rechnung, dass sich derartige Stecksysteme schnell als überaus praktisch und deshalb sehr beliebt erwiesen hatten, weshalb auch eine große Nachfrage für ein solches System bei großen und schweren Bohrhämmern entstand. Da nicht nur der Hobby-, sondern auch der Profimarkt entsprechend erschlossen werden sollte, wurde ein System entwickelt, was auch diesen anspruchsvolleren Bedürfnissen gerecht wird. So wird SDS max für schwere Bohrhämmer mit über 5 Kg verwendet.

SDS max hat einen Schaftdurchmesser von 18 mm

#4 – Was ist SDS quick?

Das SDS quick System wurde von Bosch erst im Jahre 2011 eingeführt und zielt auf leichte und eher kleinere Bohrhämmer ab. So zum Beispiel das Modell Uneo 10,8 V/12V und der Uneo Maxx, welche klar dem Heimwerker-Segment zuzuordnen sind.

SDS quick hat einen Schaftdurchmesser von 6,8 mm

Wichtige Daten im Überblick

SDS, SDS plus, SDS max, SDS-quick Unterschied

Nachdem ich Dir nun die grundsätzlichen Charakteristika dieser Systeme näher gebracht habe, möcht ich Dir im folgenden Abschnitt noch einmal die wesentlichen Werte zusammenfassen, was die Schaftdurchmesser anbetrifft.

  • SDS/SDS plus – Schaftdurchmesser: 10 mm
  • SDS max – Schaftdurchmesser: 18 mm
  • SDS quick – Schaftdurchmesser: 6,8 mm
  • SDS top: 14 mm

Und was ist SDS top?

Dieses System war ebenfalls ein Mitglied der SDS-Familie und zielte auf Schaftdurchmesser von 14mm ab. Bei dieser SDS Variante wurde die Auflagefläche für die Drehmomentübertragung auf 212 mm² vergrößert. So war SDS top für Maschinen mit höherer Leistung und mit einem Gewicht von zwei bis vier Kilogramm konzipiert. Allerdings konnte sich diese Version am Markt nie wirklich durchsetzen und wurde dann auch relativ schnell wieder aus dem Programm genommen.

Was hatte Hilti TE damit zu tun?

Auch bei Hilti, einem anderen Big Player der Branche, machte man sich Gedanken darüber, wie die Bohreraufnahme zu erleichtern wäre. Das Resultat dieser Überlegungen war die sogenannte Hilti TE-Aufnahme. Hierbei haben mit Walzen die Übertragungen des Drehmoments durch flache Nuten stattgefunden. Was auf den ersten Blick vielversprechend aussah, erwies sich jedoch leider sehr schnell als überaus materialverschleißend.

Hilti TE AufnahmeDie Walzen und auch die Nuten nutzten sich sehr schnell ab, womit der ursprünglich positive Effekt nicht nur verpuffte, sondern sich dadurch sogar noch weitere Probleme ergaben. Nicht selten nämlich steckten Teile, die sich durch den hohen Verschleiß lösten, in der Maschine fest, was zu weiteren Defekten führte. Im Unterschied dazu erfolgt beispielsweise bei der SDS plus-Methode die Kraftübertragung über zwei voneinander unabhängige Nutensysteme, die mit darin einrastenden Kugeln aus dem Futter für die entsprechende Arretierung sorgen.

Die Hilti TE-Aufnahme griff zwar einen guten Gedanken auf und war Grundlage für viele weiterführende Überlegungen, erwies sich in der Praxis selbst jedoch schnell als mangelhaft und überaus verschleißanfällig. Bei Bosch sah man zwar die Fehler des Hilti-Systems, erkannte allerdings auch das Potential und führte den Gedanken fort, was schließlich zum bekannten SDS-System führte.

Was wird also wann benötigt?

Die Antwort liegt in den unterschiedlichen Schaftdurchmessern. Diese lassen schon darauf schließen, welches dieser Systeme Du zu welchem Zweck benötigst. So sind beispielsweise kleinere, leichtere und nicht ganz so leistungsstarke Maschinen in aller Regel mit dem SDS quick System ausgestattet.

Für den etwas anspruchsvolleren Gebrauch kommen zumeist Werkzeuge mit einem SDS/SDS plus System zum Einsatz und wenn schweres Gerät mit über 5 Kilogramm, wie zum Beispiel der Bosch Akku Bohrhammer GBH oder Abbruchhämmer, zum Einsatz kommen, dann ist durch die großen Schaftdurchmesser meist ein SDS max System vonnöten.

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SDS und SDS plus kompatibel?

Oftmals ergibt sich auch die Frage, ob SDS und SDS plus miteinander kompatibel sind, da beide Systeme häufig synonym verwendet werden. Tatsächlich war SDS plus die erste relevante Weiterentwicklung des ursprünglichen SDS-Systems. Zwar wurde dieses mit dem SDS plus verbessert; das wesentliche Funktionsprinzip blieb jedoch erhalten, was sich auch im identischen Schaftdurchmesser widerspiegelt.

Üblicherweise sind also ältere SDS Systeme mit den neueren SDS plus-Varianten durchaus kompatibel. Bei neuartigen Maschinen spielt eine Unterscheidung beider Systeme indes gar keine Rolle mehr. Wenn Du also ein Gerät mit SDS-System hast, kannst Du im Normalfall Bohrer mit der SDS plus Bezeichnung bedenkenlos kaufen und uneingeschränkt nutzen.

Fazit – SDS, SDS plus, SDS max und SDS-quick

Die Einführung des SDS-Systems war eine regelrechte Revolution im Bohrmaschinenmarkt, weil es die Bohrer- bzw. Meißelaufnahme erheblich vereinfachte. Musstest Du in früheren Zeiten häufig extra Werkzeug mitführen, um einen Bohrer aus dem Futter zu lösen, so war ein entsprechender Wechsel nunmehr mit wenigen Handgriffen in Windeseile erledigt.

Bosch hatte somit den Gedanken des Mitbewerbers Hilti aufgegriffen und aus dessen Fehlern gelernt. Der große Erfolg des SDS-Systems zog dann auch weitere Ableger wie eben SDS plus, SDS quick, SDS max und auch SDS top nach sich, mit denen man alle Bedürfnisse noch spezifischer abdecken wollte. Nachdem das Patent von Bosch auf dieses System abgelaufen war, haben sich auch immer mehr andere Hersteller dieser praktischen Methode bedient und diese in ihre Maschinen integriert.

In der heutigen Zeit hat sich das SDS-System sogar derart bewährt, dass es sich kaum noch ein Anbieter erlauben kann, darauf zu verzichten. Zwar arbeiten entsprechende Geräte hier und da noch mit Keilwellen oder Sechskantbohrfutter; an die Praktikabilität und damit einhergehend auch mit der Popularität der SDS-Systeme kommen derartige Modelle jedoch bei weitem nicht heran. Das liegt nicht allein an der einfachen und schnellen Handhabung, sondern ist auch mit dem sehr geringen Verschleiß zu erklären.

Kennst Du den Unterschied?

FAQ: SDS plus, SDS max und SDS-quick

Nachdem ich ausführlich auf das SDS-Spannsystem von Bosch eingegangen bin, möchte ich dir abschließend alle wichtigen Fragen zu SDS plus, SDS max und SDS-quick kurz und knapp beantworten.

#1 – Was heißt SDS-plus?

SDS-Plus heißt ausgeschrieben Special Direct System Plus. Ein Spannsystem für schlagende und drehende Elektrowerkzeuge entwickelt von Bosch. Der Zusatz Plus steht für das Einsatzgebiet für leichte und mittlere Bohr- und Schlaghämmer.

#2 – Wie funktioniert die SDS-plus Aufnahme?

Bohrer und Meißel sind bei der Arbeit großen Kräften ausgesetzt. Damit sie trotzdem immer fest fixiert im Werkzeug bleiben und sich nicht verkannten oder gar aus dem Gerät fallen, wurde das SDS System entwickelt. Hierbei handelt es sich um zwei mal zwei Nutensysteme am Ende des Bohrers bzw. Meißel (siehe Bild). Die passenden Gegenstücke befinden sich an der Bohrfutteraufnahme im Elektrowerkzeug.

#3 – Welche Vorteile bietet das SDS-Spannsystem?

Durch die beiden Nutsysteme, welche in der Bohrfutteraufnahme das exakte Gegenstück finden, ist der Bohrer bzw. Meißel ideal fixiert. Hierdurch ist die Kraftübertragung zwischen Aufsatz und Maschine optimal. Ein weiterer Vorteil vom SDS-Spannsystem ist ein schneller, werkzeugloser Wechsel der Einsatzwerkzeuge.

#4 – Was ist der Unterschied zwischen SDS-plus und SDS-max?

Der Unterschied zwischen SDS-Plus und SDS-Max ist die Gewichtsklasse. Leichte und mittlere Elektrowerkzeuge bis 4 Kg sind mit SDS-Plus ausgestattet und können Bohrer und Meißel mit einem Schaftdurchmesser von 10 mm aufnehmen. Über SDS-Max verfügen die schweren Hämmer ab 5 Kg (Schaftdurchmesser 18 mm).

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#5 – Und wo ist der Unterschied zum SDS-quick?

Die SDS-Quick Aufnahme ist in den Fliegengewichten verbaut und kann Bohrer mit einem Schaftdurchmesser von 6,8 mm aufnehmen.

Merke: Der Unterschied zwischen SDS-Plus, SDS-Max und SDS Quick liegt also nur bei den unterschiedlichen Schaftdurchmessern.

#6 – Ist SDS-plus und SDS-max kompatibel?

Die Spannsysteme SDS-Plus und SDS-max sind nicht miteinander kompatibel. Das liegt daran, dass beide Varianten für unterschiedlich dicke Bohrer und Meißel konzipiert sind (SDS-plus 10 mm / SDS-max 18 mm)

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