Rost ist bekanntlich der größte Feind für metallische Oberflächen. Er greift den Werkstoff an, was leichte bis große Schäden verursachen kann. Aber auch optisch gesehen ist Rost nicht schön und anhand seines rötlich-braunen Farbtons zu erkennen.
Mit der richtigen Rostschutzfarbe sagst du Rost den Kampf an und sorgst dafür, dass die Metalloberfläche dauerhaft geschützt wird. Auch wenn es bereits zu spät ist, bist du mit bestimmten Rostschutz-Typen dazu in der Lage, rostige Stellen zu beseitigen.
In diesem Ratgeber erkläre ich dir, was es beim Kauf von Rostschutzfarbe zu beachten gilt und welche Arten es gibt. Gleichzeitig stelle ich dir die besten Produkte in diesem Bereich vor.
Was ist Rostschutzfarbe?
Bevor es um die eigentliche Rostschutzfarbe geht, erkläre ich dir zunächst, wie Rost entsteht. Dazu kommt es, wenn Wasser und Sauerstoff auf der Metalloberfläche reagieren. Eine Oxidation entsteht. Mit der Zeit bilden sich erste Korrosionen, die auch als Rostflecken bekannt sind. Tust du jetzt nichts, entwickelt sich der Rost weiter und dringt tiefer in das Material ein.
Mit der Zeit können selbst große Metallelemente porös und löchrig werden. Das ist nicht nur kein schöner Anblick, sondern kann auch ein sicherheitsrelevantes Problem darstellen.
Mit Rostschutzfarbe schützt du die Metalloberfläche, sodass es gar nicht erst zu einer Korrosion kommen kann. Das Metall ist also sicher ummantelt. Einige Rostschutzfarben sind sogar dazu in der Lage, Metall über mehrere Jahre hinweg vor Korrosion zu schützen. Dabei wird grundsätzlich zwischen zwei Schutzarten unterschieden:
- Aktiver Korrosionsschutz: Bei dieser Schutzart werden die Reaktionen der Umwelt (Korrosion) durch die der Rostschutzfarbe ersetzt. Dadurch können keine rostbildenden Prozesse entstehen.
- Passiver Korrosionsschutz: Bei der passiven Variante kommt keine Reaktion zum Einsatz. Denn hierbei wird ein Schutzfilm auf das Metall gelegt, der verhindert, dass es gar nicht erst zu derartigen Reaktionen kommt.
Vorteile von Rostschutzfarbe im Überblick
Im Folgenden nenne ich dir wichtige und entscheidende Vorteile von Rostschutzfarbe:
- Längere Lebensdauer für verschiedene metallische Oberflächen
- Für nahezu alle Anwendungsbereiche geeignet (je nach Produkt unterschiedlich)
- Auch für Laien geeignet, schnell und einfach aufzutragen (wahlweise streichen, rollen oder sprühen)
- Schützt über einen längeren Zeitraum die Metalloberfläche
- Je nach Produkt auch vor mechanischen Belastungen und Einflüssen sicher (Kratzer, Macken und andere Beschädigungen)
- Je nach Produkt für den Innen- oder Außenbereich geeignet (beispielsweise beim Carport selber bauen)
- Großes Angebot an verschiedenen Farben, die ideal zu deinem Einsatzbereich passen
Wichtige Kriterien: Das gilt es beim Kauf zu beachten
Im Folgenden zeige ich dir, auf welche Kriterien du beim Kauf der richtigen Rostschutzfarbe achten solltest:
#1 – Trocknungszeit
Die Trocknungszeit gibt an, wie lange die Rostschutzfarbe benötigt, bis sie vollständig getrocknet ist. Dieses Kriterium ist unter Umständen wichtig. Denn so verhinderst du beispielsweise, dass sich im Außenbereich kleine Schmutzpartikel auf der noch frischen Farbe absetzen können. Aber auch, wenn du das Metallstück nach dem Auftragen weiterverarbeiten möchtest, ist die Trocknungszeit unter Umständen von wichtiger Bedeutung.
#2 – Widerstandskraft
Je nachdem, wie intensiv dein zu behandelndes Metallstück einer mechanischen Belastung ausgesetzt ist, solltest du auf eine gewisse Widerstandskraft achten. Nur so stellst du sicher, dass auf der frisch gestrichenen Oberfläche nicht so schnell Kratzer, Macken oder andere Beschädigungen entstehen.
#3 – Witterungsbeständigkeit
Hierbei ist grundsätzlich die Frage, ob das zu bearbeitende Metall sich im Innen- oder Außenbereich befindet. Befinden sich Oberflächen und Gegenstände im Innenbereich, muss die Rostschutzfarbe nicht sonderlich witterungsbeständig sein.
Möchtest du aber beispielsweise das Grundgestell einer Bank mit Rostschutzfarbe streichen, sollte sie über ein gewisse Wetterfestigkeit verfügen. Achte auf jeden Fall auf diesen Punkt, da der Schutz andernfalls nicht gegeben ist. Gleiches gilt für die UV-Verträglichkeit einer Rostschutzfarbe.
#4 – Art der Verarbeitung
Auch bei der Art der Verarbeitung gibt es bei Rostschutzfarbe deutliche Unterschiede. So eignen sich einige Produkte dazu, sie mit einem Pinsel aufzutragen. Andere hingegen erhältst du in einer praktischen Spraydose, die du mittels Sprühstrahl schnell, einfach und gleichmäßig aufträgst.
Beim Streichen kann es des Weiteren Unterschiede geben, ob sich bestimmte Rostschutzfarben eher besser mit dem Pinsel, oder aber mit der Lackierrolle auftragen lassen.
#5 – Geruchsbelastung
Auch die Gerüche, die während der Arbeits- und Trocknungsphase entstehen, sind unterschiedlich. Während einige Mittel geruchsintensiv sind, fallen andere eher geruchsarm aus. Das ist aber auch je nach enthaltenen Lösungsmitteln verschieden.
Tipp: Bitte achte darauf, dass du während der Arbeit im Innenbereich für ausreichend Belüftung sorgst. Gleiches gilt für die Trocknung. Des Weiteren solltest du primär nicht darauf achten, ob eine Rostschutzfarbe zwingend geruchsarm ist. Denn sie nützt dir nichts, wenn sie für deinen Einsatzbereich nicht geeignet ist.
#6 – Verarbeitungstemperatur
Hersteller geben bei ihren Rostschutzfarben einen Temperaturbereich an, bei dem ihre Produkte ideal aufgetragen werden. Je nachdem, bei welchen klimatischen Bedingungen du den Rostschutz aufträgst, solltest du also auch darauf achten. Andernfalls kann es passieren, dass die Rostschutzfarbe ihre Wirkung verliert.
Welche Rostschutzfarbe-Arten gibt es?
Grundsätzlich sind im Handel drei verschiedene Rostschutzfarbe-Arten erhältlich. Welche für dich am besten geeignet ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Denn hierbei ist unter anderem wichtig, welche Metallart du schützen möchtest, wie gut die Rostschutzfarbe vor mechanischen Einflüssen geschützt sein soll und ob sie für den Innen- oder Außenbereich geeignet ist. Im Folgenden gehe ich auf die drei Rostschutzfarbe-Arten ein:
#1 – Reine Rostschutzfarbe, bei der anschließend lackiert wird
- Hierbei handelt es sich um eine reine Rostschutzfarbe, in der kein Farblack enthalten ist. Sie wird direkt auf das Metall aufgetragen und trocknet anschließend.
- Danach wird ein beliebiger Lack im gewünschten Farbton aufgetragen
Tipp: Möchtest du eine derartige Rostschutzfarbe verwenden und die Oberfläche anschließend mit Farbe lackieren? In diesem Falle empfehle ich dir, beide Produkte vom gleichen Hersteller zu verwenden. Nur so stellst du sicher, dass es zu keinen Unverträglichkeiten kommt.
#2 – 3in1 Metallschutzlack
- Bei einem derartigen 3in1 Metallschutzlack erledigst du alle Arbeitsschritte in einem. Somit trägst du die Rostschutzfarbe schnell und einfach auf.
- Dabei musst du die Metalloberfläche vorher auch nicht grundieren. In dem Mittel ist ein spezielles Bindemittel enthalten, das für gute Haftung auf dem Metall sorgt. Es sei denn, es wird seitens des Herstellers explizit darauf hingewiesen.
- Gleichzeitig ist hierin ein Rostschutz enthalten, der Wasser und Sauerstoff von der Metalloberfläche fernhält. Dadurch kann es zu keiner Korrosion kommen.
- Auch den letzten Schritt, die Lackierung, kannst du dir mit einem 3in1 Metallschutzlack sparen. Diese Ummantelung sorgt dafür, dass die Oberfläche versiegelt wird und Schmutzpartikel fernhält.
- Gleichzeitig schützt die Lackierung vor äußeren Einflüssen und beugt Kratzern und Stößen vor.
- Laut resin-expert.com ist der Metallschutzlack von ALPINA besonders gut geeignet.
#3 – Rostumwandler
- Rostumwandler ist dann sinnvoll, wenn es bereits zu spät und sich große, tiefe Rostflecken gebildet haben
- Die Flüssigkeit trägst du auf die mit Rost befallenen Stellen auf. Jetzt gibt es eine Reaktion, die dafür sorgt, dass der Rost in eine stabile Eisenverbindung umgewandelt wird. Gleichzeitig wird der chemische Prozess der Rostbildung beendet und umgekehrt.
- Anschließend ist die behandelte Oberfläche wieder intakt und kann weiter mit Grundierung und Lack verarbeitet werden
- Alternativ zur flüssigen Variante findest du auch Rostumwandler als Paste
In welchen Bereichen kommt Rostschutzfarbe zum Einsatz?
Rostschutzfarbe solltest du immer dann auftragen, wenn reines Eisen oder Stahl vorhanden sind. Nur so stellst du im Innen- und Außenbereich sicher, dass es zu keiner Korrosion kommt und keine Rostflecken entstehen können. Im Folgenden zeige ich dir, in welchen Bereichen Rostschutzfarbe unter anderem Verwendung findet:
- Metallzäune
- Treppengeländer
- Metallgrundgestelle (z.B. bei Parkbänken)
- Brückenbau
- Sanierung von Heizkörpern (Tipp: Badheizkörper richtig entlüften)
- Schiffsrumpfe
- Metallteile in Autos im Außenbereich (z.B. bei Autotüren)
Wie funktioniert Rostschutzfarbe?
Je nachdem, für welchen Rostschutzfarbe-Typ aus dem vorletzten Absatz du dich entschieden hast, ist eine unterschiedliche Vorgehensweise erforderlich.
Grundsätzlich sind aber alle genannten Rostschutzfarbe-Produkte auf die betroffenen Stellen aufzutragen. Je nach Produkt wird dabei gesprüht, gestrichen oder gerollt. Bist du mit der Arbeit fertig und die Rostschutzfarbe ist aufgetragen, hält die Schutzschicht für ungefähr 10 Jahre an. Je nach Produkt kann der Zeitraum variieren.
Ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt, dass darin hauptsächlich Zink und Phosphorsäure enthalten sind. Sie werden mit Bindemitteln und Farbpigmenten vermischt und sorgen dafür, dass Korrosionen unterdrückt werden, sodass kein Rost entstehen kann.
Hilfreiche Tipps, die du bei der Arbeit mit Rostschutzfarbe beachten solltest
Beachtest du diese folgenden Tipps, entfaltet Rostschutzfarbe ihre volle Wirkung und du erhältst hervorragenden Schutz:
- Versuche zunächst, alle bereits gerosteten Stellen von Rost zu befreien. Das gilt auch, wenn du Rostumwandler verwendest. Hier den groben Rost entfernen. So erhöhst du die Wirkungszeit und das Metall hält länger!
- Rost entfernst du am besten mit einer Drahtbürste, mit der du gleichmäßig die Metalloberfläche bearbeitest
- In professionellen Bereichen wie dem Karosseriebau funktioniert es auch, vorher mit einem Sandstrahlgerät zu arbeiten
- Sind Löcher entstanden? Diese schließt du mit einer speziellen Spachtelmasse
- Schleife die Metalloberfläche vorher an, bevor du die Rostschutzfarbe aufträgst. Dadurch säuberst du sie und entfernst Fett.
- Achte darauf, dass die Metalloberfläche grundsätzlich trocken ist
Zu guter Letzt: Lass es gar nicht erst soweit kommen, dass Metall rostet und behandle es vorab schon mit Rostschutzfarbe. Dadurch hält der Schutz am längsten.
Fazit zur Rostschutzfarbe
Um blanke Metalloberflächen vor Rostbildung und Durchrosten zu schützen, ist Rostschutzfarbe unabdingbar. Richtig angewendet, schützt du die Oberfläche etwa 10 Jahre lang und versiegelst sie sicher.
Je nach Grad des Rostes findest du unterschiedliche Rostschutzfarben, die für verschiedene Bereiche geeignet sind. Ist ein Metall vollständig durchgerostet, hilft sogar Rostumwandler, der die Metalloberfläche wiederherstellt.
Besonders praktisch sind 3in1-Metallschutzlacke. Sie grundieren, versiegeln und lackieren dein zu bearbeitendes Metall im gewünschten Farbton. Anschließend gehören Rostflecken dank Rostschutzfarbe der Vergangenheit an.
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