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Spannungs- & Phasenprüfer: Was ist das und wie wird er richtig benutzt?

Mit einem Phasenprüfer stellst du fest, ob sich auf einem elektrischen Gerät oder einer Leitung Spannung befindet. Er ist daher auch als Spannungsprüfer bekannt und in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Dabei ist grundsätzlich die Frage, in welchem Einsatzgebiet ein Phasenprüfer Verwendung finden soll. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige zu dem elektrischen Prüfmittel und erhältst zusätzlich nützliche Tipps und Tricks.

Was ist ein Phasenprüfer?

Bei der Arbeit an elektrischen Geräten oder Leitungen ist grundsätzlich Vorsicht geboten, damit es zu keinen bösen Überraschungen in Form von Stromschlägen kommt. Um auf Nummer sicherzugehen, sollte ein Phasenprüfer immer griffbereit sein. Vor allem Elektriker haben das elektrische Prüfmittel immer dabei und verwenden es tagtäglich, um Stromkontakte und Geräte auf Spannungen zu überprüfen.

Dabei sind verschiedene Arten von Phasenprüfern erhältlich. Während die klassischen Phasenprüfer für normalen Haushaltsstrom (zwischen etwa 100 und 250 Volt) ausgelegt sind, findest du auch Profi-Prüfmittel. Sie sind für Spannungen von teilweise bis zu 1.200 Volt ausgelegt. Zusätzlich sind hier erweiterte Prüfungsfunktionen und Merkmale wie eine LCD-Anzeige integriert, auf der die gemessene Spannung angezeigt wird.

Alle Anzeigeformen im Überblick:

  • Glimmlampe oder LED: Ist Spannung vorhanden, leuchtet die Glimmlampe oder LED auf. Bei einigen Modellen sind auch zwei LEDs integriert. An ihnen erkennst du, ob gerade Wechsel- oder Gleichspannung vorhanden ist.
  • Stufenweise LED: Hierbei sind mehrere LEDs integriert, wobei jeder LED eine Spannungshöhe (z.B. 120, 230 oder 400 Volt) zugeordnet ist.
  • Analog-Anzeige: Hier zeigt dir ein Zeiger über einer Skala an, welche Spannung vorhanden ist. Sie findet in Verbindung mit der Zweihandbedienung Verwendung und ist aufgrund der Störsicherheit in der Industrie und bei Energieversorgern beliebt.
  • Digitalanzeige: Wie der Name bereits erahnen lässt, zeigt dir der digitale Phasenprüfer die gemessene Spannung auf einem digitalen LCD-Display an. Dadurch erhältst du einen genauen Wert.

Wie ist ein Phasenprüfer aufgebaut?

Phasenprüfer

Auf den ersten Blick sieht ein Phasenprüfer wie ein handelsüblicher Schraubendreher aus, mit dem man Schlitzschrauben löst und festdreht. Allerdings mit dem Unterschied, dass das Gehäuse vollständig transparent (durchsichtig) ist.

Zusätzlich ist bis auf den Abtrieb (der Schlitzteil) die vollständige Klinge ebenfalls mit transparentem Kunststoff umhüllt, um vor Stromschlägen zu schützen. Im Inneren des transparenten Griffes ist zudem eine kleine Glimmlampe integriert, die als Signalgeber dient.

Zweipolige Phasenprüfer hingegen sind mit zwei Kontaktpunkten ausgestattet, um den Stromkreis zu schließen. Dadurch erfährst du darüber, ob eine Spannung vorliegt oder nicht.

Wie funktioniert ein Phasenprüfer?

Vor allem für Laien, die noch nie einen Phasenprüfer in den Händen gehalten oder geschweige verwendet haben, ist das elektrische Prüfmittel ein kleines Wunder. Denn die Funktionsweise ist ein wenig ungewöhnlich und verwunderlich. Allerdings hilft sie dem Prüfenden oder Elektriker dabei, elektrische Schläge zu vermeiden.

  • Vor der kleinen Glimmlampe im Griff ist ein Widerstand vorgeschaltet. Er sorgt dafür, dass der Prüfer keiner größeren und ernstzunehmenden Spannung ausgesetzt ist.
  • Um ein elektrisches Gerät, eine Leitung oder eine Steckdose zu überprüfen, muss der Prüfer die Spitze (Abrieb) des Phasenprüfers auf einen blanken Kontakt anlegen/hineinstecken.
  • Jetzt drückt der Prüfer mit dem Finger (z.B. Daumen oder Zeigefinger) auf den Metallknopf, der an der Oberseite des Griffes sitzt. Der Stromkreis wird geschlossen. Befindet sich jetzt noch Strom auf einer Leitung oder einem Gerät, leuchtet die kleine Lampe. Ein klares Zeichen dafür, dass noch der Stromkreis am Sicherungskasten geschlossen werden muss.
  • Bei einem zweipoligen Phasenprüfer musst du zusätzlich mit dem zweiten Kontaktstab beispielsweise am Neutralleiter ansetzen, um den Stromkreis zu schließen. Liegt eine Spannung vor, leuchtet eine LED auf und es gibt bei einigen Geräten auch einen Piepton.

Welche verschiedenen Phasenprüfer gibt es?

Bist du auf der Suche nach einem geeigneten Phasenprüfer, wirst du schnell bemerken, dass der Markt verschiedene Modelle und Ausführungen bietet. Um den richtigen Phasenprüfer zu finden, sind unter anderem folgende Faktoren entscheidend:

  • Anwendungsbereiche
  • Spannungshöhe
  • Spannungsart
  • Umgebungsbedingungen
  • Diverse verschiedene Zusatzfunktionen und Extras.

Im Folgenden stelle ich dir drei verschiedene Phasenprüfer vor:

1. Einpoliger Phasenprüfer

Der einpolige Phasenprüfer ist das klassische Einsteigermodell, was in keinem Werkzeugkoffer fehlen darf. Er ist im transparenten Griff mit einer kleinen Glimmlampe ausgestattet, die bei vorhandener Spannung aufleuchtet.

  • Du benötigst kein Fachwissen, um damit zu arbeiten.
  • Die Handhabung erfolgt schnell und einfach.
  • Der Preis ist verhältnismäßig günstig.
  • Prüfungsmessungen sind in einem Bereich zwischen 100 bis 250 Volt möglich.
  • Achtung: Es ist möglich, dass die Isolierfähigkeit in feuchten Umgebungen beeinträchtigt sein kann.

2. Zweipoliger Phasenprüfer (Duspol)

Er findet bei qualifizierten Elektronikern Verwendung, die tagtäglich mit elektrischen Anlagen und Stromleitungen arbeiten. Dementsprechend ist er immer dabei und liefert weitaus präzisere Messergebnisse als die einpolige Variante.

Zusätzlich erhältst du einen zweipoligen Duspol-Phasenprüfer mit zahlreichen weiteren Funktionen, die für bestimmte Einsatzgebiete hilfreich sind. Dabei sind auch Prüfer mit Displays erhältlich, die nähere Informationen liefern.

  • Die tatsächliche Spannung wird dir genau angezeigt.
  • Wahlweise mit analogem oder digitalem Display erhältlich, was noch mehr Informationen liefert.
  • Es ist auch eine Lastzuschaltung möglich. Hiermit können Elektriker den Prüfstrom von weniger als 3,5 mA auf bis zu 200 mA erhöhen.

3. Berührungsloser Phasenprüfer

Der berührungslose Phasenprüfer funktioniert im Gegensatz zu den vorhin genannten Varianten ein wenig anders. Möchtest du hiermit eine Leitung auf Spannung überprüfen, musst du keinen direkten Kontakt zu einer Leitung herstellen. An der Spitze des Prüfers, der auf den ersten Blick an einen Filzstift erinnert, ist ein kleiner Sensor eingebaut. Hältst du ihn an die unmittelbare Nähe einer Leitung, zeigt er dir sofort eine mögliche Spannung an.

  • Hiermit erfolgt eine sichere Prüfung, ohne dass ein direkter Kontakt zur Leitung erforderlich ist.
  • Der berührungslose Phasenprüfer ist klein und handlich aufgebaut.
  • Du erkennst mit dieser Variante auch Kabelbrüche und defekte Sicherungen.
  • Wichtig: Er erkennt lediglich Wechselspannungen, aber keine Gleichspannungen.

Welcher Phasenprüfer passt für welches Einsatzgebiet?

Die verschiedenen Phasenprüfer habe ich dir nun genannt. Doch welcher passt eigentlich für welches Einsatzgebiet? Im Folgenden zeige ich dir, welcher Prüfer eher zu dir passt.

1. Einpolige Phasenprüfer sind überwiegend für Heimwerker geeignet

Daheim im Haushalt gibt es hin und wieder Arbeiten zu erledigen, die mit elektrischen Leitungen, Steckdosen oder Lichtschaltern zu tun haben. In diesem Falle ist ein einpoliger Phasenprüfer unabdingbar und ein Muss für Heimwerker.

Du kannst ihn problemlos ohne Fachwissen oder eine Einarbeitung verwenden. Achte bitte darauf, dass die einpolige Variante lediglich für einen normalen Haushaltsstrom (100 bis 250 Volt) geeignet ist. Dank der kompakten Größe und dem handlichen Griff erledigst du auch Schraubarbeiten im Handumdrehen. Selbst kleinste Schrauben in Lüsterklemmen sind kein Problem.

Tipps für die Verwendung:

  • Achte beim Überprüfen einer Leitung oder eines Kontaktes darauf, dass vernünftige Erdungsverhältnisse gegeben sind. Nur so stellst du sicher, dass es zu keinen Überprüfungsfehlern kommt und die Glimmlampe bei Spannung auch wirklich aufleuchtet.
  • Zusätzlich solltest du ggf. am helllichten Tage und bei Sonnenschein den Raum etwas abdunkeln, um die Glimmlampe gut zu erkennen.
  • Arbeitest du an einem Fahrzeug (Auto oder Motorrad), stellt der einpolige Phasenprüfer ein Sicherheitsrisiko dar. Hier solltest du eher einen zweipoligen Spannungsprüfer verwenden.

2. Elektrofachkräfte arbeiten am besten mit einem Duspol-Phasenprüfer

Hast du regelmäßig oder sogar täglich mit elektrischen Spannungen und Anlagen zu tun, solltest du immer einen zweipoligen Duspol-Phasenprüfer dabeihaben. Hier ist eine digitale oder analoge Anzeige integriert, die dir während der Arbeit nützliche Informationen liefert.

Hier erhältst du sogar einen genauen Spannungswert, auf den du dich verlassen kannst. Im Gegensatz zum einpoligen Spannungsprüfer spielt es bei dem Duspol zudem keine Rolle, was für eine Erdung gerade vorhanden ist.

Tipp für die Verwendung:

  • Achte beim Duspol-Phasenprüfer darauf, dass eine Lastzuschaltung integriert ist. Sie schließt Fehlmessungen aus und sorgt dafür, dass es zu keinen Arbeitsunfällen kommt.

3. Der berührungslose Phasenprüfer für alle, die auf Nummer sichergehen

Du bist dir absolut nicht sicher, wie ein einpoliger, geschweige denn ein zweipoliger Phasenprüfer funktioniert und bist bei der Arbeit mit elektrischen Geräten und Leitungen unsicher? Dann ist der berührungslose Phasenprüfer hervorragend geeignet.

Dank des integrierten Sensors in der Spitze musst du den Prüfer nur in die unmittelbare Nähe einer Leitung halten, um eine Spannungsprüfung durchzuführen. Gleichzeitig gehst du dabei keinerlei Risiko ein.

Tipp für die Verwendung:

Bitte beachte, dass dieser Phasenprüfer ausschließlich für die Messung von Wechselspannung geeignet ist. Hinzu kommt, dass keine anderen Fremdeinflüsse vorliegen sollten.

Tipp: Kombiniere den zweipoligen mit dem berührungslosen Phasenprüfer

Bist du Elektroniker und arbeitest täglich mit einem zweipoligen Duspol-Phasenprüfer? Dann ist ein berührungsloser Phasenprüfer genau die richtige Ergänzung für deinen Werkzeugkoffer! Denn hiermit erkennst du bei Bedarf auch defekte Sicherungen oder Kabelbrüche und defekte Leitungen, falls ein Problem vorliegen sollte.

Wie wird ein Phasenprüfer richtig benutzt?

Möchtest du zuhause auf die Schnelle eine Spannungsprüfung von beispielsweise einer Steckdose durchführen, ist das schnell erledigt. Hierfür reicht auch ein einfacher einpoliger Phasenprüfer aus mit dem du überprüfst, ob noch Strom vorhanden ist oder nicht.

Wichtig ist bei einem einfachen einpoligen Phasenprüfer, dass du ihn lediglich bei einer Spannung zwischen 100 und 250 Volt Wechselstrom verwenden solltest. Fühlst du dich zudem bei der Prüfung unsicher oder kennst dich in diesem Bereich überhaupt nicht aus, lass die Arbeit lieber von einem Fachmann erledigen.

Im folgenden Beispiel erkläre ich dir, wie du die Spannung an einer handelsüblichen Steckdose (230 Volt) überprüfst:

  • Stecke den Phasenprüfer mit der Spitze (Abrieb) in eine der beiden Kontaktöffnungen (nicht an die äußeren kleinen Klammern/Schutzkontakte anlegen!). Vergewissere dich dabei, dass er tief genug in der Öffnung steckt.
  • Jetzt berührst du mit dem Daumen oder Zeigefinger den hinteren Metallkontakt, der sich direkt am Griff befindet. Ist jetzt noch Spannung/Strom auf der Steckdose, leuchtet die kleine Glimmlampe im Griff. Ein Zeichen dafür, dass noch Strom fließt und du die Sicherung herausnehmen musst.
  • Ziehe den Phasenprüfer wieder heraus und führe die Überprüfung ggf. später erneut durch, nachdem du eine weitere Sicherung abgeschaltet hast.

Tipp: Gleiches funktioniert übrigens auch, wenn du eine abisolierte Stromleitung/einen Kontakt auf Spannung überprüfen möchtest. So beispielsweise, wenn du eine Lampe im Wohnzimmer anklemmen möchtest. Auch hier nimmst du eine Überprüfung der Kabel schnell und einfach vor.

Was ist der Unterschied zwischen einpoligen und zweipoligen Phasenprüfern?

Ein Blick auf den einpoligen und zweipoligen Phasenprüfer zeigt, dass beide mit verschiedenen Funktionsweisen arbeiten. Wird die Spannung mithilfe eines einpoligen Phasenprüfers getestet, kommt dabei der menschliche Körper zum Einsatz und dient als Rückleitung in Richtung Boden/Erde.

Bei einem zweipoligen Phasenprüfer hingegen wird der zu überprüfende Außenleiter direkt mit dem Neutralleiter oder geerdeten Schutzleiter verbunden, um den Stromkreis zu schließen. Darüber hinaus bietet der zweipolige Prüfer den Vorteil, dass er der VDE-Norm entspricht. Hiermit kannst du die Spannungsfreiheit einer Elektroinstallation vollständig überprüfen. Der zweipolige Prüfer arbeitet somit sehr verlässlich, wenn Elektroanlagen zu überprüfen sind. Und das ist auch der Grund, warum qualifizierte Elektroniker täglich damit arbeiten. Er ist zuverlässig und erfüllt alle Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes.

Welche Hersteller bieten Phasenprüfer an?

Im Folgenden zeige ich dir, welche Hersteller unter anderem Phasenprüfer für verschiedene Einsatzbereiche anbieten:

  • Brüder Mannesmann, Wiha, Unitec, C.K.
  • Gedore, Brilliant Tools, Bernstein, Donau
  • TOOLCRAFT, Trotec

Was kosten Phasenprüfer?

Auf dem Markt findest du ein großes Angebot an verschiedenen Herstellern und Phasenprüfer-Modellen. Dementsprechend variieren auch die Preise, sodass du sowohl günstige als auch hochpreisige Produkte findest.

Mein Tipp: Greife nicht direkt zu den günstigsten Angeboten, da du hier unter Umständen Abstriche bei der Qualität machst. Investiere viel lieber ein wenig mehr Geld, um lange etwas von einem Phasenprüfer zu haben und auf der sicheren Seite zu stehen.

Aber auch Faktoren wie Phasenprüfer-Art (einpolig, zweipolig, berührungslos), spielen eine entscheidende Rolle. Die einpoligen Modelle sind einfach aufgebaut und kosten dementsprechend am wenigsten. Entscheidest du dich hingegen für ein zweipoliges Modell, musst du ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Auch die Funktionen kosten mehr, wenn du dich beispielsweise für ein LCD-Display oder eine optionale Lastzuschaltung entscheidest.

Arbeitest du täglich mit einem Phasenprüfer, sollte es mindestens ein Mittelklassemodell für etwa ab 40 Euro sein. Die Profi-Geräte kosten ab etwa 50 bis 60 Euro, hiermit bist du aber auch hervorragend ausgestattet.

Fazit zum Phasenprüfer / Spannungsprüfer

Ob zuhause für kleine Arbeiten oder im professionellen Elektrobereich: Der Phasenprüfer ist nicht mehr wegzudenken und findet in verschiedenen Bereichen Verwendung. Hiermit stellst du schnell und einfach sicher, ob auf einer elektrischen Leitung oder einem Gerät elektrische Spannung vorhanden ist, um entsprechend reagieren zu können.

Bei der Suche nach einem geeigneten Phasenprüfer solltest du zunächst auf das Einsatzgebiet achten. Aber auch Faktoren wie Messbereich, Spannungsart und gewünschte Extras spielen eine entscheidende Rolle. Professionelle zweipolige Spannungsprüfer sind mit verschiedenen Funktionen ausgestattet und zeigen die Spannung auf Wunsch sogar mithilfe von LEDs oder auf einem LCD-Display mit genauem Wert an.

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