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Das wichtigste Motorrad Werkzeug für Hobbyschrauber und Bastler

Motorrad WerkzeugMotorrad Werkzeug – Grundsätzlich ist es natürlich besser, wenn ein Profi die Reparaturen am Auto und Motorrad übernimmt. Denn eine Werkstatt hat alle benötigten Materialien und Werkzeuge. Aber eine schnelle Reparatur kleinerer Schäden ist für Hobbybastler mit geschickten Händen meist kein Problem.

Gerade das Einstellen der Kettenspannung oder der anfallende Ölwechsel kann häufig selbst durchgeführt werden. Sogar Risse in der Verkleidung kannst Du mit etwas Geschick und dem richtigen Kleber selbst richten – falls die Teile nicht geschweißt werden müssen.

Es gibt ein riesiges Angebot verschiedenster Motorrad Werkzeuge, die Du nach Lust und Laune für deine Hobbywerkstatt anschaffen kannst. Aber nicht alle sind unbedingt notwendig. Ich zeige Dir hier, welches Motorrad Werkzeug Du Dir auf jeden Fall anschaffen solltest und welche Du optional später noch beschaffen kannst.

Übersicht: Dieses Motorrad Werkzeug gehört zur Grundausstattung

Verschiedene Schlüsselsets solltest Du auf jeden Fall zu Hause haben, auch wenn Du nicht alle Größen benötigst. Dazu gehören Steckschlüssel, Kombischlüssel, Ringschlüssel und Inbus-Schlüssel (auch Sechskantschlüssel genannt). Außerdem ein Drehmomentschlüssel.

Des Weiteren benötigst Du auch unterschiedliche große Schraubenzieher in zwei Ausführungen: Schlitz und Kreuzschlitz. Alternativ gibt es auch einen Universalgriff, auf den verschiedene Größen aufgesetzt werden können oder ein flexibel einsetzbaren Akkuschrauber.

Wenn Du jetzt noch einen Kunststoffhammer zum Lösen der Schrauben, eine Spitzzange und eine Wasserpumpenzange kaufst, bist Du für mehr als die Hälfte deiner Reparaturen gewappnet. Die Zangen gibt es auch in Kombination als Kombizange mit verschiedenen Funktionen.

Aber es kommen noch weitere hilfreiche Geräte dazu, wie beispielsweise ein Lötkolben mit Lötzinn, denn begeisterte Heimwerker vielleicht ohnehin besitzen. Auch ein Batterie-Ladegerät, ein Seitenschneider und eine Fühlerlehre für die Zündkerze sind keine überflüssigen Anschaffungen.

Nicht alle Hilfsmittel sind aus Metall…

Sprays, Fett, Öl und Kleber gehören ebenfalls dazu, wenn Du Dich selbst um dein Motorrad kümmern möchtest. Beispielsweise gehören zur Kettenpflege und zum Kettenwechsel neben dem Kettennieter auch ein Kettenspray, Schmierspray und Schmierfett und ein Spezialkleber für die Schraubensicherung. Es ist außerdem kein Fehler, wenn du ordentliche Arbeitshandschuhe benutzt, die benzin- und ölfest sind und Dich außerdem vor kleinen Verletzungen schützen können.

Schäden an der Verkleidung mit dem “Werkzeug aus der Flasche” reparieren

Häufig kommt es übrigens zu Problemen mit der Verkleidung kommen. Gerade nach einem Sturz, Parkschaden oder Missgeschick beim Rangieren können Rissen in der Verkleidung entstehen. Je nach Schwere des Schadens muss hier der Profi ran.

Doch häufig lassen sich mit Harz, Glasfaservlies oder speziellen Klebern Kunststoffschäden leicht reparieren. Hierzu gibt es umfangreiche Angebote und sogar Klebesets, die nicht in Deiner Werkzeugsammlung fehlen sollten!

Besonders beliebt ist dabei das selbsternannte “Werkzeug aus der Flasche” von HG Power Glue. Es handelt sich dabei um ein innovatives Klebersystem zum Kleben, Füllen, Formen und Verstärken.

Werkzeug-Wissen: Was musst Du beachten?

Zu den wichtigsten Werkzeugen, Die Du für die Motorradreparatur benötigst, gehört auch ein wenig Hintergrundwissen. Das hilft Dir bei der Auswahl und dem Kauf der Motorrad Werkzeuge.

Achte unbedingt beim Einkaufen auf die Qualität der Werkzeuge. Denn billige Fernost-Teile können Schäden am Motorrad verursachen oder sogar für Verletzungen sorgen. Allzu günstiges Werkzeug kann bei der Nutzung abbrechen oder sich verformen und dadurch zu Verletzungen an den Händen führen. Gute Qualität macht sich langfristig bezahlt, auch wenn der Anschaffungspreis etwas höher ist.

Die verschiedenen Schlüssel

Ohne Schlüsselsets läuft bei der Reparatur gar nichts. Hier gibt es unterschiedliche Arten, die Du Dir auf jeden Fall zulegen solltest. Ein Steckschlüsselsatz besitzt einen Griff, der sich in Rechts- und Linkslauf umschalten lässt. Er wird auch „Knarre“ genannt. Dazu kommen die verschiedenen Einsätze („Nüsse“) in unterschiedlichen Größen.

  • Drehmomentschlüssel: Dieser ist notwendig, wenn Schrauben mit einem ganz bestimmten Drehmoment angezogen werden müssen. Welche Schraube welchen Drehmoment benötigt, ist genau festgelegt. Diese Werte kannst Du aus den Reparaturanleitungen oder aus dem Werkstatthandbuch entnehmen.
  • Maul- und Ringschlüssel: Davon brauchst Du jeweils einen Satz oder Du verwendest kombinierte Maul-/Ringschlüssel, die Du in den konkret benötigten Größen (für dein Motorrad) kaufst. Standardschlüsselweiten, die Du am häufigsten brauchst, liegen zwischen 8 und 32 mm.
  • Sechskant- oder Inbusschlüssel: Sie sind ideal für schlecht zugängliche Stellen am Motorrad. Hier kannst Du die kurzen, abgewinkelten Formen gut einsetzen. Noch besser sind die mit einem Kugelkopf. Japanische Marken haben häufig große Innensechskantschrauben, für die nur einzelne Schlüssel anschaffen musst.

Schraubendreher / Schraubenzieher

Motorrad Werkzeug

Die Benennung sorgt hier manchmal für Verwirrung, denn in der Norm heißt das Werkzeug Schraubendreher, im Alltag hat sich jedoch der Begriff „Schraubenzieher“ durchgesetzt. Dieser besteht aus einem Griff und einer Klinge mit verschiedenen Spitzen, die in die Profile der Schrauben passen.

Hier gibt es Schlitzschraubenzieher, Kreuzschlitzschraubenzieher, Sechskantschraubenzieher und Torx-Schraubenzieher für Sechsrundprofile. Du musst hier auf jeden Fall auf einen rutschsicheren Griff achten und möglichst auf eine unverchromte Spitze, da die verchromten schnell spröde werden und brechen.

Für die Reparatur brauchst Du – je nach Motorrad – meistens Schlitzschraubendreher mit 5,5 und 8 mm und Kreuzschlitzschraubendreher mit den Größen PH1 und PH2.

Zangen

Am häufigsten kommt die Multifunktions- oder Kombinationszange zum Einsatz. So eine Kombizange beherrscht das Greifen, Schneiden und Biegen von Drähten sowie meist noch das Kabelschneiden, Abisolieren und Crimpen, das bei Elektroarbeiten benötigt wird.

Je nach dem zu bearbeitenden Material musst Du auf die richtige Wahl der Härte achten. Die Schneidhärte wird in Rockwell (HRC) gemessen und liegt meist zwischen 60-64 HRC. Auch die Länge der Zange spielt eine entscheidende Rolle. Denn an unzugänglichen Stellen hast Du Probleme mit einem großen Werkzeug. Andererseits sollte es auch gut in der Hand liegen. Wer sehr große Hände hat, könnte Probleme damit haben, die Zangen mit den durchschnittlichen 160 bis 200 mm zu greifen.

Wer den Multitalenten nicht vertraut, sollte einzelne Seitenschneider, Wasserpumpen- und Spitzzangen kaufen.


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Sonstiges

Es gibt noch weitere Hilfsmittel, bei denen ich Dir dringend zum Kauf raten würde. Du solltest deinen Vorrat unbedingt um dieses Zubehör ergänzen, wenn Du es noch nicht besitzt.

1. Hammer

Einen Hammer hat fast jeder, da es immer mal wieder einen Nagel einzuschlagen gibt. Für die Motorradreparatur sollten es allerdings Schlosserhämmer sein. Ideal ist einer mit einem Hartholzgriff und einem Gewicht von rund 500 g.

Wenn Du an empfindlichen Oberflächen arbeiten musst, dann brauchst Du zusätzlich noch einen Kunststoffhammer. Gerade bei einem Radwechsel brauchst Du einen rückschlagfreien Hammer, um alle Teile und die Achse wieder hinzubekommen.

2. Fühlerlehre oder Fühlerblattlehre

Dies ist ein Messinstrument, das aus einem Satz verschiedener Blechstreifen besteht. Manchmal nennt man es deswegen auch Fächerspion. Auf jedem Blechstreifen ist die Dicke aufgedruckt. Der typische Messbereich liegt zwischen 0,05 mm und 1,00 mm.

Damit kannst Du perfekt kleine Abstände messen, wo Du mit anderen Messmitteln wie der Schieblehre nicht hinkommst. Häufig kannst Du damit Risse bestimmen oder den Elektrodenabstand der Zündkerzen messen.

3. Öle

Wenn Du selbst einen Ölwechsel vornehmen willst, brauchst du natürlich auch regelmäßig das passende Öl dafür. Darüber hinaus gibt es neben Motoröl auch Getriebeöl, Hydrauliköl oder Kettenöl. Letztere sollen die Reibung verringern und damit den Verschleiß reduzieren.

4. Kleber

Auch die Kleber habe ich vorhin bereits kurz angesprochen. Kleinere Risse in der Verkleidung können schnell vorkommen, sich aber durch die Vibrationen beim Fahren noch vergrößern. Daher ist es gut, wenn Du schnell für Abhilfe sorgen kannst. Solche Reparaturen kann auch der Fachmann für Dich erledigen. Häufig ist das günstiger, als der Kauf von Neuteilen.

Wichtig ist dabei vorab die Klärung des Materials oder der Kunststoffart. Denn nicht alle Kleber oder Reparatursets funktionieren bei jedem Kunststoff. Gängig sind beispielsweise transparentes Epoxidharz für ABS-Kunststoffe oder Polycarbonat. Für die Verkleidungen aus Karbon, Kevlar oder GFK brauchst Du Reparatursets mit Glasfasermatten und Polyesterharz.

Meist findest du auf den Bauteilen ein eingeprägtes Kürzel, das den Werkstoff angibt. So kannst Du am einfachsten den richtigen Kleber bestimmen. Für deine Reparaturausstattung in der Privatwerkstatt solltest Du dann den auf deine Maschinenteile abgestimmten Kleber besorgen.

Fazit – Motorrad Werkzeug

Du kannst mit Schlüsselsets, Hämmern, Zangen, Schraubenziehern, Ölen und Klebern bereits viele Kleinigkeiten an Deinem Bike selbst reparieren. Wenn Du genügend handwerkliches Geschick besitzt, ist das einfacher und günstiger als ein Werkstattbesuch.

Achte in jedem Fall auf hochwertige Qualität, auch wenn das Motorrad Werkzeug teurer ist. Es ist aber dann langlebiger und sicherer in der Anwendung als Billigprodukte vom Discounter, die meist aus Asien stammen.

Für einen richtigen Bastler ist ein gutes Werkzeug nie überflüssig, daher kannst du Deine Ausrüstung auch nach und nach mit weiteren Artikeln aufstocken. Im Laufe deiner Reparaturversuche siehst Du ja am besten selbst, welche Motorrad Werkzeuge Du am häufigsten benötigst und was Du entsprechend nachkaufen solltest.