Bist du handwerklich geschickt und arbeitest gerne mit Holz? Dann könnte eine Zimmerer Ausbildung das Richtige für dich sein! Als Zimmerer, auch Zimmermann genannt, bist du für den Bau und die Sanierung von Holzbauten zuständig und arbeitest sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Du bist Teil eines Teams und arbeitest meistens an der frischen Luft. In diesem Text erfährst du mehr darüber, welche Voraussetzungen du für eine Ausbildung zum Zimmerer oder zur Zimmerin mitbringen solltest, was dich während der Ausbildung erwartet, in welchen Bereichen du nach der Zimmererausbildung arbeiten kannst, wie hoch das Zimmerer Gehalt ist und welche beruflichen Perspektiven es gibt. Außerdem mache ich dich mit den wichtigsten Werkzeugen und Geräten vertraut, die durch Zimmerleute verwendet werden.
Frauen, die im Beruf Zimmermann arbeiten, heißen übrigens nicht Zimmerfrau, denn diese Berufsbezeichnung wird in der Regel für weibliche Hotelangestellte genutzt. Stattdessen werden weibliche Zimmerleute Zimmerinnen genannt. Damit sich der Text einfacher lesen lässt, verzichte ich nachstehend aber weitestgehend auf die weibliche Berufsbezeichnung.
Beruf Zimmerer / Zimmermann – Das Wichtigste in Kürze
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre, duale Ausbildung zum Zimmerer/Zimmerin im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule
- Vergütung während der Ausbildung: je nach Bundesland und Ausbildungsjahr zwischen 855 € und 1.495 € (Stand 2023)
- Voraussetzungen für die Ausbildung: keine besonderen rechtlichen Vorschriften, mindestens Hauptschulabschluss wird empfohlen
- Ausbildungsschwerpunkte: Lesen von Zeichnungen und Plänen, Planen von Konstruktionen, Zuschneiden und Bearbeiten von Holzteilen und Holzoberflächen, Montage und Installation von Holzkonstruktionen, Benutzung von Werkzeugen und Maschinen, Arbeitssicherheit, Bestimmen von Holzarten und bauphysikalischen Eigenschaften
- Tätigkeit: Arbeit mit Handwerkzeugen und elektrischen Geräten, Bearbeiten von Holz und Holzwerkstoffen, Dämm- und Isoliermaterialien, Kunststoffen und Metallen, Herstellung von Holzkonstruktionen sowie Holzbauten verschiedener Arten, Aufbau oder Restaurierung von Dachstühlen, Ausbau von Dachgeschossen, Montage von Trockenbauwänden, Montage von Gerüsten
- Einsatzmöglichkeiten: Zimmereien, Bauunternehmen, Restaurationsbetriebe, holzverarbeitende Betriebe, Fertighaus-Hersteller, Messe- und Bühnenbau, Fassadenbauunternehmen, Treppenbaufirmen
- Berufliche Perspektiven: Weiterbildung zum Meister im Zimmererhandwerk, Spezialisierung auf bestimmte Bereiche wie Restaurierung von denkmalgeschützten Holzgebäuden oder energetische Sanierung von Gebäuden, mit Hochschulzugangsberechtigung Studium der Architektur oder in Studienrichtungen, die zur Karriere in der Forschung und Entwicklung von Holzbautechnologien führen
Die Zimmerer Ausbildung im Überblick
Die Zimmerer Ausbildung ist in Deutschland eine duale Ausbildung, das heißt, sie findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Wie die Fliesenleger Ausbildung, dauert auch die Zimmerer Ausbildung in der Regel drei Jahre. Während dieser Zeit wechselst du zwischen theoretischem Unterricht in der Berufsschule und praktischer Arbeit im Betrieb. Unter Umständen findet dabei das erste Ausbildungsjahr komplett in der Berufsschule statt und erst ab dem zweiten Jahr wechseln sich die betriebliche und die schulische Ausbildung ab.
Im Betrieb wirst du von erfahrenen Zimmerleuten angeleitet und lernst dort alle wichtigen Fertigkeiten und Techniken des Zimmererhandwerks. In der Berufsschule erwirbst du das notwendige theoretische Fachwissen, welches du später in der Praxis anwenden wirst. Hier werden dir unter anderem Kenntnisse in den Bereichen Mathematik, Technik, Holztechnologie und Bauphysik vermittelt. In einigen Bundesländern gibt es auch überbetriebliche Ausbildungszentren, in denen du zusätzliche Kenntnisse erwerben und dein handwerkliches Geschick weiter verbessern kannst.
Nach zwei Jahren wird in der Regel in der ersten Stufe ein Abschluss als Ausbaufacharbeiter erworben, dem nach einem weiteren Ausbildungsjahr und den abschließenden Prüfungen der Berufsabschluss als Zimmerergeselle folgt.
Während der Ausbildung durchläufst du verschiedene Prüfungen, um dein Können zu zeigen. Zum Beispiel musst du eine praktische Prüfung ablegen, in der du ein Werkstück oder ein Bauteil fertigst, und auch schriftliche Prüfungen absolvieren.
Die Zimmerer Ausbildung vermittelt dir ein breites Spektrum an handwerklichen Fähigkeiten und theoretischem Fachwissen. Im Allgemeinen kannst du jedoch die folgenden Schwerpunkte erwarten:
- Konstruktion und Planung: Während deiner Ausbildung lernst du, wie man Zeichnungen und Pläne liest, wie man Konstruktionen plant und wie man Berechnungen für die Statik durchführt.
- Handwerkliche Fertigkeiten: Du lernst, wie man Holzbauteile zuschneidet, hobelt, bohrt und verbindet, wie man mit verschiedenen Werkzeugen und Maschinen umgeht und wie man Holzoberflächen bearbeitet.
- Montage und Installation: Du lernst, wie man Holzkonstruktionen vor Ort montiert und installiert, wie man Dächer und Decken errichtet und wie man Holzrahmen für Häuser und andere Bauwerke aufstellt.
- Arbeitssicherheit: Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung zum Zimmermann. Du wirst lernen, wie man Werkzeuge und Maschinen sicher benutzt und wie man auf der Baustelle sicher arbeitet.
- Holztechnologie und Bauphysik: Du lernst, wie man das richtige Holz für eine bestimmte Anwendung auswählt, wie man Holzschutzmaßnahmen durchführt und wie man die bauphysikalischen Eigenschaften von Holzkonstruktionen berücksichtigt.
Die Zugangsvoraussetzungen zur Zimmerer Ausbildung
In Deutschland nennt sich der Ausbildungsberuf nicht Zimmermann, sondern Zimmerer/Zimmerin. Der Zugang zur Ausbildung setzt bestimmte Bedingungen voraus, die erfüllt werden müssen. Grundsätzlich ist die Ausbildung zum Zimmerer ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Handwerksordnung (HwO). Im Allgemeinen sind die Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Zimmerer:
- erfolgreicher Abschluss der Hauptschule oder eines höheren Bildungsabschlusses
- handwerkliches Geschick, Verständnis für technische Vorgänge und räumliches Vorstellungsvermögen
- körperliche Belastbarkeit, Schwindelfreiheit, Körperkraft, Trittsicherheit und gute Gesundheit (da der Beruf oft körperlich anspruchsvoll ist)
- Interesse an der Arbeit mit Holz und an Bauprojekten
Je nach Bundesland und Betrieb können die genauen Zugangsanforderungen variieren. Aktuelle und konkrete Informationen erhältst du zum Beispiel bei der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Die Tätigkeitsfelder von Zimmerern
Nach der Ausbildung zum Zimmerer kannst du in verschiedenen Bereichen des Bauwesens eingesetzt werden. Insbesondere sind Zimmermänner für Herstellung, Montage und Reparatur von Holzkonstruktionen zuständig. Einige der Tätigkeitsfelder von Zimmermännern sind:
- Holzbau: Zimmermänner sind für den Bau von Holzrahmenhäusern, Holzkonstruktionen für Hallen und Industriegebäude sowie für Brücken und Türme verantwortlich.
- Dachdeckerei: Zimmermänner sind für die Herstellung und Montage von Dachstühlen und Dachkonstruktionen zuständig und arbeiten eng mit Dachdeckern zusammen.
- Restaurierung: Zimmermänner restaurieren historische Holzgebäude und Denkmäler und führen Reparaturen an Holzbauteilen durch.
- Innenausbau: Zimmermänner sind für den Einbau von Holzdecken, -wänden und -böden sowie für die Montage von Treppen und Geländern zuständig.
- Messe- und Bühnenbau: Zimmermänner übernehmen den Aufbau von Messeständen und Bühnenkonstruktionen.
Konkrete Tätigkeiten von Zimmermännern in Kürze (variabel je nach Betrieb und Einsatzort):
- Konstruktion von Dachstühlen und Dachgauben
- Montage von vorgefertigten Holzrahmen und -elementen
- Herstellung und Montage von Fachwerk-Konstruktionen
- Anfertigung von Holztreppen und -geländern
- Errichtung von Holzhäusern und Fertighäusern
- Reparatur und Restaurierung von historischen Gebäuden und Holzkonstruktionen
- Installation von Dachrinnen und Fallrohren
- Montage von Holzbalkonen und -terrassen
- Einbau von Dämmmaterialien und Abdichtungen in Holzkonstruktionen
- Aufbau von Gerüsten für Bauarbeiten
- Vermessung von Bauplänen und Vorbereitung der Arbeitsfläche
- Bearbeitung von Holz mittels verschiedener Werkzeuge, wie z.B. Sägen, Bohren, Hobeln oder Fräsen
- Verbindung von Holzteilen mittels Zapfen, Schlitz und Zapfen oder Schrauben
- Prüfung und Kontrolle von Holzqualität und -feuchte
- Anfertigung von Bauplänen und Konstruktionsskizzen
- Kalkulation von Materialbedarf und Kosten für Bauprojekte
Zimmermänner arbeiten oft mit anderen Handwerkern oder Baufirmen zusammen, beispielsweise mit Architekten, Maurern, Elektrikern und Bodenlegern. Sie halten während der Arbeit Sicherheitsvorschriften und Arbeitsschutzbestimmungen ein.
Berufliche Perspektiven nach der Zimmerer Ausbildung
Die Jobaussichten für Zimmermänner nach der Ausbildung sind generell sehr gut, da der Holzbau eine zunehmend beliebte Alternative zum konventionellen Bauen darstellt. Die Nachfrage nach qualifizierten Zimmerern ist daher in vielen Regionen Deutschlands hoch. Vor allem in ländlichen Regionen und in touristischen Gebieten, wo traditionelle Bauweisen und der Einsatz von Holz als Baumaterial im Vordergrund stehen, gibt es gute Beschäftigungsmöglichkeiten für Zimmerer. Aber auch in den Städten und deren Umland eröffnen sich viele Möglichkeiten für Zimmermänner, insbesondere im Bereich des Holzrahmen- und Modulbaus sowie der energetischen Sanierung von Gebäuden. Darüber hinaus können Zimmermänner auch im Messe- und Bühnenbau Arbeit finden.
Nach einer Ausbildung zum Zimmermann gibt es zudem weitere Karrieremöglichkeiten. Mit mehrjähriger Berufserfahrung als Geselle im Zimmererhandwerk kannst du eine Weiterbildung zum Zimmerermeister absolvieren. Mit dem Meistertitel arbeitest du entweder als angestellter Meister in einem Unternehmen oder gründest selbst eine Firma. Weitere Weiterbildungen und Zusatzausbildungen sind zum Beispiel zum staatlich geprüften Holztechniker oder für bestimmte Bereiche des Zimmererhandwerks möglich. Du kannst dich unter anderem auf die Restaurierung von Gebäuden aus Holz oder Fachwerkhäusern, auf den Brandschutz oder auf die energetische Sanierung von Gebäuden spezialisieren.
Sofern du eine Hochschulzugangsberechtigung hast oder noch erwirbst, kannst du nach einem Architekturstudium und einer Spezialisierung auf Holzbau als Architekt in der Planung und Konstruktion von Holzbauten tätig sein. Andere Studiengänge, die gut zum Zimmermannsberuf passen sind Holzbau und Ausbau, Holzbau und Energieeffizienz, Holztechnik und Bauingenieurswesen. Seit dem Jahr 2008 wird der Meistertitel in Deutschland als Hochschulzugangsberechtigung anerkannt. Das Studieren an einer Fachhochschule ist auch mit dem Gesellenbrief nach dreijähriger Tätigkeit als Zimmerer möglich.
Diese Werkzeuge und Hilfsmittel nutzen Zimmermänner
Zimmermänner arbeiten mit einer Vielzahl von Werkzeugen und Hilfsmitteln. Hier sind einige Beispiele:
Handwerkzeuge
- Zimmermannshammer: Das ist ein spezieller Hammer, der von Zimmermännern und Holzbauern für die Arbeit mit Holz verwendet wird. Er besteht aus einem robusten Griff, der oft aus Holz oder Fiberglas gefertigt ist, und einem schweren Kopf aus Stahl. Der Hammerkopf hat in der Regel eine quadratische Form mit abgerundeten Ecken und eine flache Seite sowie eine spitz zulaufende Seite. Die flache Seite des Hammerkopfs wird zum Einschlagen von Nägeln verwendet, während die spitze Seite zum Entfernen von Nägeln, zum Einritzen von Linien oder zum schnellen Anzeichnen von Schnitten verwendet wird. Der Hammergriff ist oft in der Mitte etwas dicker, um einen besseren Halt und eine bessere Kontrolle zu ermöglichen, wenn schwere Schläge ausgeführt werden müssen.
- Handsägen: Handsägen sind die häufigsten Sägen, die Zimmermänner verwenden. Es gibt verschiedene Arten von Handsägen, wie zum Beispiel die Fuchsschwanzsäge, die Zugsäge, die Japansäge und die Handsäge mit geradem Blatt.
- Stemmeisen: Hierbei handelt es sich um einen Meißel mit abgeschrägter Schneide zum Ausstemmen von Holz. Zimmermänner verwenden Stemmeisen für eine Vielzahl von Aufgaben, wie zum Beispiel zum Abtragen von Holz, zum Schneiden von Zapfen, zum Entfernen von Holzverbindungen und zum Entfernen von Nägeln aus Holz.
- Schraubendreher: Wenn Schrauben in Holz oder anderen Materialien befestigt werden müssen, setzen auch Zimmerer einen Schraubendreher ein. Die häufigsten Verwendungszwecke finden sich bei der Montage von Holzrahmen für Wände, Dächer und andere Strukturen, zur Befestigung von Beschlägen oder Scharnieren und zur Anpassung von Werkzeugen.
- Schraubenschlüssel: Zum Eindrehen von Schrauben und zum Festziehen von Muttern und Schrauben kommt neben dem Schraubendreher auch der Schraubenschlüssel zum Einsatz, beispielsweise für den Zusammenbau oder zur Reparatur von Holzkonstruktionen.
- Beitel: Ein Handwerkszeug, das zum Schneiden, Ritzen und Formen von Holz, Stein oder anderen Materialien verwendet wird. Ein Beitel besteht aus einem flachen, scharfen Stahlblatt, das am Ende zu einem Keil geformt ist und einem Griff, der normalerweise aus Holz, Kunststoff oder Gummi gefertigt wird. Der Beitel wird durch das Ansetzen und Schlagen mit einem Hammer oder einem anderen schweren Werkzeug verwendet. Durch das Schlagen auf das Ende des Blattes wird das Material abgetragen und in die gewünschte Form gebracht. Beitel können in verschiedenen Größen und Formen erhältlich sein, um eine ganze Reihe von Anwendungen zu ermöglichen. Im Holzbau wird der Beitel oft verwendet, um Löcher und Aussparungen für Zapfen, Zapflöcher und Holzverbindungen zu schneiden.
- Kombizange: Die Kombizange ist ein vielseitiges Werkzeug, das für eine Vielzahl von Aufgaben genutzt wird. Zimmerleute nutzen Kombizangen zum Schneiden von Draht oder Kabeln, zum Biegen von Metallteilen und zum Festhalten von Gegenständen während der Arbeit.
- Spitzzange: Die Spitzzange wird oft genutzt, um kleine Objekte oder Drähte zu greifen, die schwer zu erreichen sind. Zimmerleute nutzen diese Zangen zum Halten von Nägeln oder Schrauben, zum Biegen von Draht oder zum Greifen von kleinen Gegenständen.
- Seitenschneider: Der Seitenschneider wird genutzt, um Drähte oder Kabel zu schneiden. Zimmerleute nutzen Seitenschneider, um Draht zu schneiden, der für Elektroarbeiten oder andere Anwendungen benötigt wird.
- Bolzenschneider: Der Bolzenschneider wird zum Schneiden von Metallbolzen oder -stäben verwendet.
Elektrowerkzeuge
- Bohrmaschine: Zimmerleute nutzen Bohrmaschinen für eine Vielzahl von Aufgaben, bei denen Löcher in Holz oder andere Materialien gebohrt werden müssen. Das ist zum Beispiel für die Befestigung von Bauteilen, zur Installation von Beschlägen oder zur Herstellung von Schnitten mit speziellen Bohraufsätzen der Fall.
- Kreissäge: Kreissägen werden verwendet, um Holz oder andere Materialien in geraden Linien zu schneiden. Es gibt verschiedene Arten von Kreissägen, wie zum Beispiel die Handkreissäge, die Tischkreissäge und die Kappsäge.
- Stichsäge: Eine Stichsäge ist ein Werkzeug, das Zimmerleute nutzen, um präzise Schnitte in Holz oder anderen Materialien zu machen, die entweder Kurven oder komplexe Formen haben. Die Stichsäge ermöglicht Zimmerleuten, die benötigten Formen schnell und genau auszuschneiden, um Bauteile wie Verkleidungen oder andere dekorative Elemente zu installieren.
- Kettensäge: Zimmerer nutzen Kettensägen, um schnell und effizient dicke Holzstämme oder Balken zu schneiden. Die Kettensäge ist ein leistungsstarkes Werkzeug, das Zimmerleuten ermöglicht, in kurzer Zeit große Mengen an Holz zu bearbeiten, zum Beispiel für den Bau von Gebäuden.
Messwerkzeuge
- Zollstock: Ein Zollstock ist ein flexibles Lineal zum Messen von Längen. Er ermöglicht Zimmerleuten die Durchführung genauer Messungen, um Materialien auf die richtige Länge schneiden zu können. Außerdem kann ein Zollstock auch zur Prüfung von Winkeln oder zur Überprüfung von Ebenen verwendet werden.
- Wasserwaage: Die Wasserwaage ist ein Werkzeug, das Zimmerleuten hilft, eine genaue und ebene Basis für den Bau von Strukturen zu schaffen. Durch die Verwendung einer Wasserwaage können Zimmerleute sicherstellen, dass alle Bauteile auf der gleichen Ebene liegen und eine stabile Konstruktion entsteht.
- Winkelmesser: Zimmerleute nutzen Winkelmesser, um den Winkel zwischen zwei Oberflächen oder Bauteilen zu messen und rechte Winkel zu überprüfen. Dies ist nötig, damit alle Konstruktionen genau und stabil sind und somit den Anforderungen entsprechen.
- Maßband: Zimmerleute nutzen Maßbänder, um Längen und Abstände von Materialien wie Holzbrettern oder Balken zu messen. Das Maßband ist ein wichtiges Werkzeug für Zimmerleute, da es ihnen ermöglicht, genaue Messungen durchzuführen und Materialien auf die richtige Länge zu schneiden. Darüber hinaus kann ein Maßband auch zur Überprüfung von Ebenen oder zur Messung von Abständen zwischen Bauteilen verwendet werden.
Gerüste
Zimmerleute nutzen verschiedene Arten von Arbeitsgerüsten, um sichere und stabile Arbeitsbedingungen zu schaffen, um Arbeiten an höher gelegenen Stellen zu ermöglichen und um Materialien und Werkzeuge leicht zugänglich zu machen. Einige der gängigen Gerüste sind:
- Holzgerüste werden oft für kleinere Arbeiten wie Reparaturen an Dachstühlen oder Fenstern verwendet.
- Fahrgerüste werden auf Rädern montiert und können einfach bewegt werden, was sie ideal für Arbeiten an verschiedenen Stellen oder an Fassaden macht.
- Modulgerüste bestehen aus einzelnen Bauteilen, die schnell und einfach zusammengebaut werden können, und eignen sich gut für komplexe Arbeiten oder große Strukturen.
Leitern
Zimmerleute nutzen verschiedene Leitern, um eine erhöhte Position zu erreichen und Arbeiten an höher gelegenen Stellen durchzuführen, wie zum Beispiel:
- Anlegeleitern werden an Wänden oder an anderen Oberflächen angelehnt und eignen sich gut für Arbeiten an Fassaden oder an höheren Stellen.
- Schiebeleitern bestehen aus mehreren Teilen, die zusammengeschoben werden können, um die Höhe der Leiter zu erhöhen. Sie sind gut für Arbeiten auf unebenem Gelände geeignet.
- Stehleitern können frei auf dem Boden stehen, weil sie meistens aus zwei Leitern bestehen, welche über ein Gelenk miteinander verbunden sind. Stehleitern sind stabil und eignen sich gut für Arbeiten im Innen- oder Außenbereich.
- Mehrzweckleitern bestehen aus mehreren Leiterteilen und lassen sich dadurch sowohl als Anlegeleiter, als auch als Schiebeleiter und als Stehleiter verwenden.
Hebezeuge
Hebezeuge werden von Zimmerern benötigt, um schwere Materialien zu heben und zu bewegen. Gängige Hebezeuge sind:
- Kran: Ein Kran wird verwendet, um schweres Material wie Holzrahmen, Dachbalken oder Dachpfannen anzuheben und an Ort und Stelle zu platzieren. Kräne können sowohl für Innen- als auch für Außenarbeiten eingesetzt werden.
- Gabelstapler: Mit Gabelstaplern können Paletten von Holz oder anderen Materialien angehoben und an eine andere Stelle bewegt werden. Sie sind gut für den Transport von Materialien auf Baustellen geeignet.
- Seilzug: Ein Seilzug wird genutzt, um schwere Materialien wie Balken oder Maschinen und Ausrüstungsgegenstände zu heben und zu bewegen.
Hilfsmittel
Um ihre Arbeit zu erleichtern und sicherer zu machen nutzen Zimmerer verschiedene Hilfsmittel, zum Beispiel:
- Gipskartonsägen werden verwendet, um Gipskartonplatten präzise zu schneiden.
- Schleifpapier wird verwendet, um Holzoberflächen zu glätten und zu polieren.
- Bleistifte werden genutzt, um Markierungen auf Holz oder anderen Materialien zu setzen.
- Schraubzwingen werden verwendet, um Materialien zu halten oder zusammenzuspannen, während sie bearbeitet werden.
Arbeitskleidung und Schutzausrüstung
Zimmerleute tragen Arbeitskleidung, die sie vor Verletzungen schützt und bequem und funktional ist. Die robusten Arbeitshosen und -jacken sind mit vielen Taschen versehen, in denen Werkzeuge und Zubehör verstaut werden können. Außerdem werden meistens Handschuhe und Schutzhelme getragen, die Schutz vor Verletzungen bieten. Als Schuhwerk dienen Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen, welche die Füße vor Verletzungen durch herabfallende Gegenstände bewahren.
Das Gehalt von Zimmermännern
Das Einkommen von Zimmermännern nach der Ausbildung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Region, der Branche und der Berufserfahrung. In der Regel liegt das monatliche Bruttoeinkommen zwischen 1.750 und 3.620 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung und Weiterbildungen können Zimmermänner aber auch deutlich höhere Gehälter verdienen.
Ein Zimmerermeister, der eine Meisterprüfung abgeschlossen hat, kann beispielsweise ein Gehalt von 3.000 bis 4.500 Euro brutto im Monat erwarten. Auch eine Selbstständigkeit als Zimmermann kann lukrativ sein, hier hängt das Einkommen jedoch stark vom Auftragsvolumen ab. Diese Angaben sind jedoch nur grobe Richtwerte und können individuell variieren.
In tarifgebundenen Betrieben richtet sich das Gehalt von Zimmerern an den tarifvertraglichen Vereinbarungen aus. Wie stark das monatliche Bruttogehalt in den einzelnen Bundesländern variiert, siehst du in der folgenden Tabelle, die auf dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit beruht:
Durchschnittliches monatliches Gehalt für Zimmerer sortiert nach Bundesland (Stand Frühjahr 2023)
Bundesland | Gehalt |
Baden-Württemberg | 3.359 Euro |
Bayern | 3.367 Euro |
Brandenburg | 2.636 Euro |
Hessen | 3.402 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.679 Euro |
Niedersachsen | 3.312 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 3.313 Euro |
Rheinland-Pfalz | 3.358 Euro |
Sachsen | 2.540 Euro |
Sachsen-Anhalt | 2.599 Euro |
Schleswig-Holstein | 3.384 Euro |
Thüringen | 2.645 Euro |
Für das Saarland sowie die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen liegen derzeit keine aktuellen Daten hinsichtlich der Bruttoentgelte vor.
Auch in Bezug auf Altersgruppen gibt es Unterschiede beim bundesdeutschen Durchschnittsgehalt von Zimmerern. Während angestellte Zimmermänner unter 25 auf circa 3.029 Euro im Durchschnitt kommen, sind es bei Zimmerern ab 25 bis 54 bereits 3.336 Euro und bei über 55-jährigen circa 3.405 Euro. Ob Zimmerinnen weniger verdienen als Zimmerer geht aus den Angaben der Agentur für Arbeit nicht hervor.
Unterschiede beim Bruttogehalt für Zimmerer ergeben sich zudem durch die konkrete Tätigkeit. Hier zwei Beispiele:
1. Zimmerer für Restaurierungsarbeiten
Wer sich als Zimmerer auf Restaurierungsarbeiten spezialisiert, kann mit einem höheren Gehalt rechnen als Zimmerer ohne diese Zusatzkenntnisse. Im bundesdeutschen Durchschnitt liegt das Bruttogehalt bei 3.969 Euro für Zimmerer für Restaurierungsarbeiten zwischen 25 und 54 Jahren und bei 4.012 Euro für Zimmerer, die älter als 55 sind.
Durchschnittliches monatliches Gehalt für Zimmerer (Stand Frühjahr 2023)
Bundesland | Gehalt |
Baden-Württemberg | 4.080 Euro |
Bayern | 4.062 Euro |
Niedersachsen | 3.916 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 3.942 Euro |
Für die Bundesländer Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen sowie die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen liegen derzeit keine aktuellen Daten hinsichtlich des Bruttogehalts von Zimmerern für Restaurierungsarbeiten vor.
2. Bühnenzimmerer
Bühnenzimmerer, die zum Beispiel in Theatern oder in Opernhäusern arbeiten, kommen in Deutschland im Durchschnitt auf ein Bruttogehalt von 3.276 Euro. Das Gehalt von unter 25-jährigen liegt mit durchschnittlich 3.029 Euro etwas darunter. Mehr verdienen 25- bis 54-jährige mit 3.336 Euro und über 55-jährige mit 3.405 Euro. In den einzelnen Bundesländern sieht es derzeit so aus.
Durchschnittliches monatliches Gehalt für Zimmerer (Stand Frühjahr 2023)
Bundesland | Gehalt |
Baden-Württemberg | 3.359 Euro |
Bayern | 3.367 Euro |
Brandenburg | 2.636 Euro |
Hessen | 3.402 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.679 Euro |
Niedersachsen | 3.312 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 3.313 Euro |
Rheinland-Pfalz | 3.358 Euro |
Sachsen | 2.540 Euro |
Sachsen-Anhalt | 2.599 Euro |
Schleswig-Holstein | 3.384 Euro |
Thüringen | 2.645 Euro |
Es liegen derzeit keine aktuellen Gehaltsangaben für das Saarland sowie die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen hinsichtlich der Bruttoentgelte für Bühnenzimmerer vor.
Zimmerleute auf der Walz
Zimmerer gehören heutzutage zu den wenigen Berufsgruppen, die sich noch auf die traditionelle Walz begeben. Dabei handelt es sich um die Zeit der Wanderschaft von Gesellen einer Zunft nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit.
Eine Pflicht dazu, wie einst im Mittelalter, besteht dazu jedoch nicht. Gesellen auf der Walz schließen sich sogenannten Schächten (Vereinigung von Handwerkern auf Wanderschaft) an und müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Sie tragen eine traditionelle Kluft und führen ein Wanderbuch. Ziel der Walz ist es heute wie damals, neue Arbeitstechniken und fremde Orte kennenzulernen.
Alternativen zum Beruf des Zimmermanns
Falls du keinen Ausbildungsplatz zum Zimmermann finden kannst oder die Ausbildungsinhalte sowie Tätigkeitsbereiche doch nicht deinen Vorstellungen entsprechen, gibt es einige andere Optionen im Bauwesen. Alternativen zum Beruf Zimmermann können zum Beispiel folgende Berufe sein:
- Tischler arbeiten hauptsächlich in Werkstätten und stellen Möbel, Türen, Fenster und andere Holzprodukte her. Sie arbeiten oft auf der Grundlage von Bauplänen und führen ihre Arbeit mit Präzision und Sorgfalt aus.
- Schreiner sind ähnlich wie Tischler in der Holzbearbeitung tätig, haben aber oft spezifischere Aufgaben. Sie stellen zum Beispiel Möbel, Innenausstattung oder Treppen her.
- Holzmechaniker arbeiten in der industriellen Produktion von Holzprodukten, wie zum Beispiel Möbel, Fenster oder Türen. Sie arbeiten mit spezialisierten Maschinen und Werkzeugen, um Holzprodukte in hoher Stückzahl herzustellen.
- Dachdecker sind spezialisiert auf die Konstruktion und Reparatur von Dächern. Sie verwenden ähnliche Werkzeuge wie Zimmerleute und haben auch Fertigkeiten in der Holzbearbeitung.
- Maurer sind auf den Bau von Gebäuden spezialisiert und arbeiten mit unterschiedlichen Baumaterialien wie Ziegeln, Beton und Naturstein. Sie können auch in der Vorbereitung von Baustellen und beim Errichten von Mauern und Fundamenten arbeiten.
- Bautechniker sind Fachleute, die den Entwurf und die Planung von Bauvorhaben unterstützen. Sie arbeiten eng mit Architekten und Ingenieuren zusammen und haben ein breites Wissen in Bereichen wie Bauzeichnung, Bautechnologie und Bauvorschriften.
- Trockenbaumonteure sind Facharbeiter, die für die Montage und den Ausbau von nichttragenden Innenwänden, Decken und Bodensystemen in Gebäuden verantwortlich sind, wobei hauptsächlich leichte Materialien wie Gipskartonplatten, Holz, Metallprofile und Dämmstoffe verwendet werden.
Fazit: Zimmerer in Deutschland – Eine Ausbildung mit Chancen für die Zukunft
Der Beruf des Zimmerers in Deutschland bietet eine spannende Möglichkeit für alle, die handwerklich begabt sind und gern mit Holz arbeiten möchten. Die Ausbildung zum Zimmerer dauert in der Regel drei Jahre und beinhaltet eine Kombination aus theoretischem Unterricht und praktischer Arbeit. Die Ausbildungsinhalte umfassen unter anderem das Anfertigen von Bauplänen, das Bearbeiten von Holz und anderen Materialien sowie das Montieren und Verlegen von Bauteilen.
Die beruflichen Aussichten für Zimmerer in Deutschland sind vielversprechend. Mit steigender Nachfrage nach nachhaltigen und ökologischen Baumaterialien und -technologien wird die Nachfrage nach Zimmerern voraussichtlich weiter wachsen und damit auch das Zimmerer Gehalt. Darüber hinaus bietet die Branche gute Karrieremöglichkeiten, insbesondere für diejenigen, die bereit sind, sich weiterzubilden und in Führungspositionen aufzusteigen.