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Beruf Fliesenleger 2023: Ausbildung, Gehalt, Tätigkeitsfelder und berufliche Perspektiven

Beruf Fliesenleger

Wenn es um die Gestaltung von Wohnräumen oder öffentlichen Gebäuden geht, dann spielen Fliesen eine große Rolle. Sie sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch langlebig und pflegeleicht. Doch wer sorgt eigentlich dafür, dass Fliesen fachgerecht verlegt werden? Das ist die Aufgabe von Fliesenlegern. Der Beruf Fliesenleger ist ein Handwerksberuf, dem in Deutschland eine Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger zugrunde liegt.

In diesem Artikel stelle ich dir den Beruf Fliesenleger genauer vor. Ich gebe dir einen Einblick in die Ausbildung, die Tätigkeitsfelder, die beruflichen Perspektiven und das voraussichtliche Fliesenleger Gehalt. Außerdem stelle ich dir mögliche Alternativen zum Beruf des Fliesenlegers vor, der sich nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen eignet. Damit sich der Text einfacher lesen lässt, verzichte ich allerdings auf die weibliche Form des Wortes Fliesenleger.

Beruf Fliesenleger – Das Wichtigste in Kürze

  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre, duale Ausbildung im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule
  • Vergütung während der Ausbildung: abhängig vom Bundesland im 1. Ausbildungsjahr von 838 bis 920 Euro, im 2. Ausbildungsjahr von 1.060 bis 1.230 Euro, im 3. Ausbildungsjahr von 1.270 bis 1.495 Euro (Stand März 2023)
  • Voraussetzungen für die Fliesenleger Ausbildung: empfohlen werden Hauptschulabschluss oder mittlerer Schulabschluss, anrechenbar ist eine vorherige Ausbildung als Ausbaufacharbeiter; handwerkliches Geschick, Präzision und eine gute körperliche Fitness sind von Vorteil
  • Ausbildungsschwerpunkte: Lesen von Bauplänen, Vermessen und Vorbereiten von Untergründen, Flieseverlegungsarbeiten, Verfugungsarbeiten
  • Korrekte Berufsbezeichnung nach der Ausbildung: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
  • Tätigkeiten: Verlegen von Wand- und Bodenfliesen im Innen- und Außenbereich, Verlegen von Natursteinen, Mosaiken und anderen Materialien, Erstellen von Untergründen und Dämmungen, Anfertigen von Zuschnitten, Durchführung von Reparaturen und Sanierungen, Gestalten von Treppen, Terrassen, Bädern, Küchen und anderen Bereichen, Beratung zu Materialauswahl, Verlegemuster und Farbkombinationen
  • Einsatzmöglichkeiten: Handwerksbetriebe, Baubranche, Bereich der Sanierung und Renovierung, Fliesenfachmärkte
  • Berufliche Perspektiven: Meisterprüfung, die zur Gründung eines eigenen Betriebs oder zur Übernahme von Führungspositionen befähigt; Zusatzausbildung zum Natursteinleger

Die Fliesenleger Ausbildung im Überblick

Die Fliesenleger Ausbildung ist in Deutschland ein anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Die Regelung der Ausbildung erfolgt durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG). In der Ausbildungsordnung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, die in der Verordnung über die Berufsausbildung in der Bauwirtschaft enthalten ist und zum Beispiel durch die Handwerkskammern veröffentlicht wird, sind die Inhalte der Ausbildung sowie die Prüfungsanforderungen genau festgelegt. Die Ausbildungsordnung regelt unter anderem die staatliche Anerkennung, die Ausbildungsdauer, die Zielsetzung der Ausbildung und die Organisation der Zwischenprüfungen sowie der Abschlussprüfung.

Die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger

Fliesenleger Ausbildung

Für die Aufnahme einer Ausbildung zum Fliesenleger wird in der Regel ein Hauptschulabschluss vorausgesetzt, doch auch Bewerberinnen mit einem höheren Schulabschluss werden gerne gesehen. Wichtig für angehende Fliesenleger sind vor allem handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen und körperliche Fitness.

Art und Dauer der Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger

Die Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger dauert in Deutschland in der Regel drei Jahre. Da es sich um eine Ausbildung im dualen System handelt, erfolgt sie an zwei Lernorten, und zwar in einer Berufsschule und in einem Ausbildungsbetrieb. Im ersten Ausbildungsjahr werden gemäß der Verordnung über die Berufsausbildung in der Bauwirtschaft fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, welche den Auszubildenden zur weiteren Qualifikation befähigen. Diese werden im Anschluss im Rahmen einer Zwischenprüfung nachgewiesen und auch berufliche Handlungsfähigkeit genannt.

Die Ausbildungsorte für angehende Fliesen-, Platten- und Mosaikleger

In den Ausbildungsbetrieben findet die Fliesenleger Ausbildung üblicherweise an drei bis vier Werktagen in der Woche statt. An den restlichen Tagen wird die Berufsschule besucht. Abweichungen davon kann es geben, wenn der Berufsschulunterricht als Blockunterricht durchgeführt wird. In diesem Fall lernen Auszubildende für bis zu acht Wochen nur in der Berufsschule.

Die Berufsausbildungsverordnung für die Bauwirtschaft sieht zudem die Ergänzung der Berufsausbildung in sogenannten überbetrieblichen Ausbildungsstätten vor. Diese soll für Auszubildende zwischen 32 bis 37 Wochen in der gesamten Ausbildungszeit ermöglicht werden, wobei circa 17 bis 20 Wochen auf das erste Ausbildungsjahr, 11 bis 13 Wochen auf das zweite und vier Wochen auf das dritte Ausbildungsjahr entfallen sollen. Bei den überbetrieblichen Ausbildungsstätten handelt es sich meistens um Ausbildungsteile, welche von Auszubildenden aus verschiedenen Ausbildungsbetrieben genutzt werden. Der Hintergrund hierfür ist es, dass nicht alle Betriebe sämtliche Ausbildungsinhalte selbst erbringen können. Insbesondere in der Bauwirtschaft sind viele Betriebe spezialisiert und können deshalb nicht die Breite aller Ausbildungschwerpunkte abdecken.

Schwerpunkte während der Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger

Während der Ausbildung erlernen angehende Fliesenleger im Allgemeinen das Lesen von Bauplänen, das Vermessen und Vorbereiten von Untergründen sowie das Verlegen und Fugen von Fliesen sowie Platten. Konkret richten sich die Ausbildungsinhalte nach den Inhalten, welche die Verordnung über die Berufsausbildung in der Bauwirtschaft für die Prüfungen vorsieht. Das sind zum Beispiel:

  • die Vorbereitung von Untergründen für Bodenfliesen
  • das Verlegen von Bodenfliesen und Bodenplatten im Dickbettverfahren
  • das Ansetzen von Sockelfliesen
  • das Ansetzen von Wandfliesen und Wandplatten im Dünnbettverfahren
  • der Spritzbewurf
  • das Verfugen von Wand- und Bodenfliesen

Weiterhin werden in der Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger eine ganze Reihe von Kenntnissen und praktischen Fähigkeiten vermittelt wie zum Beispiel:

  • Arbeitssicherheit und Brandschutz
  • Gesundheitsschutz
  • Benutzung von Werkzeugen und Maschinen
  • Lesen und Umsetzung von Bauplänen und Werkzeichnungen
  • Anfertigen von Werkzeichnungen und Verlegeplänen
  • Arbeitsplanung
  • Werkstoffkunde und Oberflächenbehandlung
  • Kenntnisse über bauphysikalische Vorgänge, wie Verhalten der Materialien bei Wärme oder Feuchtigkeit sowie Schall- und Feuchtigkeitsschutz
  • Grundlagen der Gestaltung und Farblehre

Die Tätigkeitsfelder von Fliesenlegern

Fliesenleger Ausbildung

Fliesenleger können in verschiedenen Bereichen tätig sein. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören:

  • Neubau: Fliesenleger verlegen Fliesen und Platten in Neubauten wie beispielsweise Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern oder Bürogebäuden. Hier werden oft größere Mengen an Fliesen und Platten benötigt, die in verschiedenen Größen und Farben verlegt werden. Sie gestalten Fassaden und Außenwände mit Fliesen oder Natursteinen.
  • Sanierung und Renovierung: Fliesenleger sind auch bei der Sanierung und Renovierung von Wohn- und Geschäftsräumen gefragt. Hier müssen alte Fliesen und Platten entfernt, Untergründe vorbereitet und neue Fliesen und Platten verlegt werden. Auch hierbei kommen verschiedene Materialien zum Einsatz.
  • Bodenbeläge: Fliesenleger können auch im Bereich der Bodenbeläge tätig sein. Hier werden beispielsweise Steingut, Porzellanfliesen, Natursteine wie Marmor oder Granit sowie Keramik- oder Glasmosaike verlegt. Je nach Einsatzbereich werden dabei unterschiedliche Verlegetechniken angewandt, beispielsweise die Verlegung von Fliesen im Dünn- oder Dickbettverfahren. Auch die Fugen zwischen den Fliesen werden von Fliesenlegern professionell versiegelt, um ein sauberes und langlebiges Ergebnis zu erzielen. Eine professionelle Verlegung von Bodenbelägen durch einen Fliesenleger kann nicht nur für eine ansprechende Optik sorgen, sondern auch für eine hohe Belastbarkeit und Langlebigkeit des Bodens.
  • Bäder und Küchen: Fliesenleger sind in der Regel für die Gestaltung und Verlegung von Fliesen in Bädern und Küchen verantwortlich. Hier müssen sie nicht nur auf eine ansprechende Optik, sondern auch auf Funktionalität und Sicherheit der Fliesen achten, wie beispielsweise auf die Verwendung von rutschfesten Fliesen in Nassbereichen.
  • Treppen: Die Verlegung von Fliesen auf Treppen gehört ebenfalls zu den Tätigkeitsfeldern von Fliesenlegern. Hier müssen sie besondere Herausforderungen meistern, da sie auf unterschiedliche Höhen und Winkel achten müssen, um ein sicheres und ansprechendes Ergebnis zu erzielen.
  • Schwimmbäder: Fliesenleger verlegen Fliesen an den Wänden und dem Boden von Schwimmbecken, den Bereichen rings um die Pools sowie in Sanitärräumen um eine wasserfeste sowie langlebige Oberfläche zu schaffen. Um ein hochwertiges und langlebiges Ergebnis zu erzielen, müssen Fliesen und andere Materialien im Schwimmbadbereich speziellen Anforderungen gerecht werden, beispielsweise in Bezug auf Rutschfestigkeit, Wasserdichte und Beständigkeit gegenüber Chlor und anderen Chemikalien. Ein erfahrener Fliesenleger verfügt über das notwendige Know-how und die entsprechende Ausrüstung, um diese Anforderungen zu erfüllen und ein qualitativ hochwertiges Ergebnis zu liefern.
  • Wandobjekte: Fliesenleger können individuelle Wandbilder und Kunstobjekte durch Mosaikarbeiten herstellen.

Berufliche Perspektiven von Fliesenlegern

Fliesenleger haben gute berufliche Perspektiven, da sie aufgrund ihrer handwerklichen Fähigkeiten und ihres Fachwissens in verschiedenen Branchen eingesetzt werden können. Besonders gefragt sind Fliesenleger in der Bau- und Sanierungsbranche, aber auch in der Industrie und im Handel werden sie benötigt. Sie können in Handwerksbetrieben, Bauunternehmen, Fliesenfachgeschäften oder auch als selbstständige Unternehmer arbeiten.

Ein weiterer Vorteil vom Beruf Fliesenleger ist die Möglichkeit, sich weiterzubilden und Spezialkenntnisse zu erwerben. Fliesenleger können sich beispielsweise auf Natursteinverlegung, Mosaikverlegung oder Fliesenverlegung im Schwimmbadbereich spezialisieren. Auch eine Qualifizierung zum Meister oder Techniker ist möglich und eröffnet weitere berufliche Perspektiven.

Insbesondere die Weiterbildung zum Fliesenlegermeister bietet viele Vorteile für Fliesenleger, die ihre Karriere vorantreiben möchten. Mit der Meisterausbildung werden nicht nur die fachlichen Kenntnisse erweitert, sondern auch die unternehmerischen Fähigkeiten gestärkt und betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt. Nach der Meisterprüfung ist es möglich, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder eine Führungsposition in einem bestehenden Bauunternehmen oder in einem Handwerksbetrieb zu übernehmen. Fliesenlegermeister haben bessere Verdienstmöglichkeiten als Fliesenleger ohne Meisterbrief. Während der Weiterbildung zum Meister können sich Fliesenleger auf bestimmte Bereiche spezialisieren und knüpfen Kontakte mit anderen Handwerkern und Experten.

Die Werkzeuge und Hilfsmittel von Fliesenlegern

Während ihrer Ausbildung lernen angehende Fliesenleger eine Vielzahl von Werkzeugen und Hilfsmitteln kennen, die für die vielfältigen Tätigkeiten während der Ausübung des Berufs benötigt werden. Eine Auswahl stelle ich dir hier vor:

  • Fliesenschneider: Dieses Gerät wird zum Schneiden von Fliesen in der gewünschten Größe und Form verwendet. Es gibt manuelle und elektrische Fliesenschneider. Manuelle Fliesenschneider haben eine Schneidkante in Form eines Rädchens aus einer harten, geschliffenen Legierung. Diese wird über der Fliese entlanggeführt, um sie exakt zu teilen, ohne dass sie zerbricht. Elektrische Fliesenschneider oder Flieseschneidmaschinen sind in der Regel mit einer Diamanttrennscheibe versehen und sehen Tischkreissägen nicht ganz unähnlich. Zum Schneiden wird die Fliese auf eine Plattform aufgelegt und hier meist unter Zugabe von Wasser geschnitten. Dieses verhindert eine übermäßige Bildung von Staub. Mit Fliesenschneidmaschinen können auch größere Fliesen und Natursteine ohne großen Kraftaufwand geschnitten werden.
  • Fliesenbohrer: Hierbei handelt es sich um einen Bohrer zum Bohren von Löchern in Fliesen, um Armaturen oder Zubehör zu befestigen. Ein Fliesenbohrer ist ein spezieller Bohrer, der durch das verwendete Material und seine Form mit einem eigens geformten Kopf problemlos durch weiche oder mittelharte Fliesen, Porzellan, Keramik, ungehärtetes Glas sowie andere harte, keramische Materialien dringt, ohne diese zu zerbrechen. Häufig ist der Bohrkopf mit Diamantpartikeln beschichtet, wodurch der Bohrer eine zusätzliche Härte und Schneidfähigkeit erhält. Es gibt verschiedene Arten von Fliesenbohrern, darunter trockene und nasse Bohrer. Trockenbohrer erzeugen viel Staub und sind am besten für kleinere Löcher geeignet, während nasse Bohrer in Wasser getaucht werden, um die Bohrung abzukühlen und den Staub zu minimieren. Nasse Bohrer sind ideal für größere Löcher und dickeres Material. Alternativ eignen sich für diese Zwecke Paraffinbohrer. Diese sind zur Kühlung mit Paraffin gefüllt. Fliesenbohrer kommen mit handelsüblichen Bohrmaschinen zum Einsatz.

Loch in Fliesen bohren

  • Fliesenkelle: Dieses Werkzeug verwenden Fliesenleger zum Auftragen und Verteilen von Fliesenkleber oder Fugenmasse, um eine ebene, glatte Oberfläche zu schaffen. Eine Fliesenkelle kann aus verschiedenen Materialien bestehen, wie Edelstahl, Kunststoff oder Holz. Sie besteht ähnlich eine Maurerkelle aus einem flachen Blatt mit einem Handgriff, aber es gibt verschiedene Varianten, wie Herzkellen mit einem ellipsenförmigen Blatt, Glättkellen mit einem rechteckigen Blatt sowie Zahnkellen mit einem rechteckigen Blatt und Zähnen an zwei Seiten.  Die gezackten Kanten einer Zahnkelle erleichtern es, eine konkrete Menge an Kleber oder Mörtel aufzutragen, sodass die Fliesen im Anschluss auf einer ebenen Fläche verlegt werden können. Die Glättkelle und die Herzkelle werden zum Glätten von Kleber oder Mörtel und zum Ausgleichen eventueller Unebenheiten vor dem Auslegen der Fliesen benutzt.
  • Zahnspachtel: Ein Werkzeug zum gleichmäßigen Auftragen des Fliesenklebers auf dem Untergrund ist auch der Zahnspachtel. Im Unterschied zur Fliesenkelle, bei welcher der Griff parallel zum Blatt verläuft, ist er beim Zahnspachtel an einer der langen Seiten des Blattes befestigt. Zahnspachtel werden unter anderem zum Auftragen des Dünnbettmörtels verwenden. Häufig haben sie Zähne, wobei zwischen der Dreieck-Zahnung, der Dreieck-Spitzzahnung, der Rechteck-Zahnung und der Rund-Zahnung unterschieden wird.
  • Gummihammer: Dieser Hammer wird verwendet, um die Fliesen auf dem Kleberbett zu verlegen. Er hat meistens einen Stiel aus Holz, an dessen Ende ein dicker Kopf eingekeilt ist, welcher in der Regel aus einer Hartgummimischung besteht. Dadurch werden Fliesen beim Festklopfen nicht beschädigt, wie es bei Hämmern mit Metallköpfen der Fall wäre.
  • Wasserwaage: Da es beim Verlegen von Fliesen auf einen ebenen Untergrund ankommt, verlassen sich Fliesenleger lieber nicht nur auf ihr Augenmaß, sondern nehmen eine Wasserwaage zu Hilfe. Mit dieser können sowohl die vertikale als auch die horizontale Ausrichtung der Flächen geprüft werden. Dazu hat sie in der Regel zwei Libellen, die auf einer längeren Leiste aus Hartholz oder Kunststoff aufgesetzt sind.
  • Messwerkzeuge: Zum Messen und Markieren von Fliesen und Oberflächen werden außer der Wasserwaage noch weitere Messwerkzeuge benutzt, wie Messschieber, Maßbänder und Winkelmesser.
  • Fugenglätter: Ein Fugenglätter ist in der Regel ein flaches, rechteckiges Werkzeug aus Gummi oder Silikon. Es gibt jedoch auch Fugenglätter mit speziellen Formen und Kanten, um unterschiedliche Arten von Fugen oder Ecken zu bearbeiten. Der Fugenglätter wird normalerweise nach dem Auftragen der Fugenmasse verwendet, wenn die Fugenmasse noch feucht ist. Der Glätter wird über die Fugenmasse gezogen, um eine glatte, gleichmäßige Oberfläche zu erzielen. Überschüssige Fugenmasse wird durch den Glätter entfernt und kann später entsorgt werden.
  • Fliesenzange: Dieses Werkzeug wird zum Schneiden und Bearbeiten von Fliesen verwendet. Eine Fliesenzange sieht ähnlich aus wie eine handelsübliche Zange, hat jedoch spezielle Zähne oder Schneidbacken, die speziell für das Schneiden von Fliesen ausgelegt sind. Die Schneidbacken der Fliesenzange können aus gehärtetem Stahl oder Hartmetall gefertigt sein, um eine präzise Schneidekante zu ermöglichen. Es gibt verschiedene Arten von Fliesenzangen. Während die klassische Fliesenzange zum Schneiden oder Brechen von Fliesen genutzt wird, kommt die Fliesenlochzange beim Stanzen von Löchern in Fliesen zum Einsatz, welche zum Beispiel für Rohre oder Kabel benötigt werden.
  • Fliesen-Nivelliersystem: Dieses System wird verwendet, um Fliesen während des Verlegens genau und gleichmäßig ausrichten zu können. Es gibt unterschiedliche Nivelliersysteme, wie das Drehnivelliersystem mit Drehkappen und Gewindelaschen, das Nivelliersystem mit Clips und das Nivelliersystem mit Nivellierkeilen. Das Fliesen-Nivelliersystem ist insbesondere bei großen Fliesen oder unebenen Untergründen von Vorteil. Es erleichtert und beschleunigt den Verlegeprozess, indem es sicherstellt, dass die Fliesen gleichmäßig und plan auf dem Boden oder der Wand liegen und somit eine professionelle und ansprechende Verlegung der Fliesen ermöglicht.
  • Fliesen-Nivellierkeile: Um die Fliesen während des Verlegens in Position zu halten und zu stabilisieren werden als Abstandhalter Fliesen-Nivellierkeile, kurz Nivellierkeile, verwendet. Diese werden in verschiedenen Größen im Set angeboten und bestehen meistens aus Holz oder verschleißfestem Kunststoff. Dadurch sind sie langlebig und wiederverwendbar.
  • Fliesenschwamm: Dieser Schwamm wird zum Reinigen der Fliesenoberfläche nach dem Verlegen und zum Entfernen von überschüssigem Fugenmörtel verwendet.
  • Fugenkratzer: Beim Entfernen von altem Fugenmörtel vor der Sanierung von Fliesen macht sich der Fugenkratzer nützlich. Dieser ähnelt einem Messer oder einem Schaber. Er besteht aus einem Griff und einer scharfen Klinge, die meistens aus Hartmetall gefertigt ist. Die Klinge des Fugenkratzers ist lang und schmal, so dass sie leicht in die Fugenmasse gelangen kann, um sie zu entfernen. Es gibt verschiedene Ausführungen von Fugenkratzern, die für verschiedene Arten von Fugenmasse oder Fliesenoberflächen geeignet sind.
  • Fliesen- und Plattenheber: Diese Werkzeuge werden verwendet, um Fliesen oder Platten anzuheben, damit sie entfernt werden können. Es gibt verschiedene Varianten von Fliesenhebern, einschließlich manueller Fliesenheber, elektrischer Fliesenheber und hydraulischer Fliesenheber. Einfache manuelle Fliesenheber bestehen in der Regel aus einem Griff und einer flachen Klinge, die am Ende des Griffs befestigt ist. Die Klinge ist dünn und flach und kann leicht unter die Fliesen geschoben werden, um sie von der Oberfläche zu heben. Einige Fliesenheber haben auch eine gebogene Klinge, die speziell für das Entfernen von Fliesen an Ecken und Kanten entwickelt wurde. Zum Aufnehmen von schweren Platten oder Natursteinen wird der Plattenheber benutzt, der aus einem ergonomisch geformten Griff, einer Klemme und einer Federmechanik besteht. Für unterschiedliche Arten und Größen von Platten oder Steinen gibt es verschiedene Plattenheber.
  • Silikonpistole: Mit der Silikonpistole werden Silikon oder andere Dichtstoffe dosiert und aufgetragen, um die Fugen zwischen den Fliesen oder andere Bereiche abzudichten. Sie besteht aus einem Griff und einem Auslöser, der mit einem Kolbenmechanismus verbunden ist, der den Dichtstoff aus der Kartusche drückt. Die Kartusche wird in die Pistole eingesetzt, und der Auslöser wird gedrückt, um den Dichtstoff durch die Spitze der Pistole zu drücken. Eine justierbare Schraube am hinteren Ende der Pistole regelt die Menge des ausgestoßenen Materials. Silikonpistolen können sowohl manuell als auch elektrisch betrieben werden. Elektrische Silikonpistolen sind besonders nützlich für Arbeiten, die eine hohe Dosiergenauigkeit erfordern, da sie eine konstante und gleichmäßige Dosierung des Dichtstoffs ermöglichen.
  • Arbeitsböcke (Unterstellböcke, Fliesenlegertische): Arbeitsböcke sind eine Art von Hilfsmittel, die von Fliesenlegern verwendet werden, um Platten oder Fliesen zu lagern und auf einer bestimmten Höhe zu positionieren, um eine einfachere Arbeitshaltung zu ermöglichen. Sie bestehen in der Regel aus Metall, Holz oder Kunststoff und sind in verschiedenen Größen und Gewichten erhältlich, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Arbeitsböcke werden normalerweise paarweise verwendet und auf beiden Seiten der zu bearbeitenden Fläche platziert. Sie bieten eine stabile und erhöhte Arbeitsfläche, auf der der Fliesenleger seine Werkzeuge und Materialien ablegen und die zu bearbeitenden Platten oder Fliesen platzieren kann. Dadurch können Fliesenleger ihre Arbeit in einer ergonomischen Haltung ausführen und ihre Rückenbelastung reduzieren. Einige Arbeitsböcke sind höhenverstellbar, um verschiedene Arbeitshöhen und -positionen zu ermöglichen, und einige sind zusammenklappbar oder stapelbar, um den Transport und die Lagerung zu erleichtern. Arbeitsböcke sind ein wichtiger Bestandteil des Fliesenleger-Zubehörs und ermöglichen eine präzise und effiziente Ausführung von Fliesenarbeiten.
  • Entkopplungsmatten: Entkopplungsmatten sind ein wichtiges Hilfsmittel für Fliesenleger, um die Stabilität von Fliesen- und Plattenbelägen zu erhöhen und Rissbildungen aufgrund von Spannungen im Untergrund zu verhindern. Sie bestehen aus flexiblen Materialien wie Kunststoff oder Textilien und werden zwischen dem Untergrund und dem Fliesenbelag platziert. Durch die Verwendung von Entkopplungsmatten kann die Bauzeit bei Neubauten oder bei Sanierungen verkürzt werden, da die Fliesen schon kurz nach der Begehbarkeit des Estrichs verlegt werden können. Die Matten sperren die Feuchtigkeit ab, sodass der Estrich seine Form während des Trocknens nicht verändert und eben bleibt.

Fliesenleger tragen in der Regel spezielle Arbeitskleidung, die sie vor Schmutz und Verletzungen schützt. Dazu gehören Arbeitshosen und Arbeitsjacken aus widerstandsfähigen Materialien sowie rutsch- und wasserfeste Arbeitsschuhe S1, S2 oder S3 . Die Arbeitskleidung wird durch eine Schutzausrüstung ergänzt, zu der Schutzbrillen, Handschuhe und Gehörschutz gehören. Beim Schneiden von Fliesen schützt zudem ein Mundschutz vor dem Einatmen von Staub.

Das Fliesenleger Gehalt

Das Fliesenleger Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren wie Berufserfahrung, Region und Tätigkeitsbereich ab. Laut der Bundesagentur für Arbeit liegt das Einstiegsgehalt eines ausgelernten Fliesenlegers bei etwa 1.800 bis 2.200 Euro brutto im Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung und Spezialisierung kann das Gehalt auf bis zu 3.500 Euro brutto im Monat steigen (Stand März 2023).

Auch die Art der Anstellung hat Einfluss auf das Fliesenleger Gehalt. Selbstständige Fliesenleger können ihr Gehalt selbst bestimmen, müssen aber auch für ihre eigene Sozialversicherung und Steuern aufkommen. Angestellte Fliesenleger erhalten in der Regel einen Tariflohn und haben Anspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Nach Angaben im Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das bundesweite Durchschnittsbruttogehalt für Fliesen-, Platten- und Mosaikleger bei 2.860 Euro für berufserfahrene Angestellte unter 25 Jahren, bei 3.176 Euro für Angestellte zwischen 25 und 54 Jahren und bei 3.183 Euro für Angestellte ab 55 Jahren. Ein deutlicher Unterschied ergibt sich bei einem Blick auf die Bezahlung in den einzelnen Bundesländern, wobei es keine Angaben zu den Stadtstaaten Bremen und Hamburg sowie zum Saarland gibt.

Durchschnittliches monatliches Fliesenleger Gehalt je Bundesland (Stand Frühjahr 2023)

BundeslandGehalt
Baden-Württemberg3.340 Euro
Bayern3.254 Euro
Berlin2.827 Euro
Brandenburg2.634 Euro
Hessen3.089 Euro
Mecklenburg-Vorpommern2.756 Euro
Niedersachsen3.302 Euro
Nordrhein-Westfalen3.348 Euro
Rheinland-Pfalz3.325 Euro
Sachsen2.567 Euro
Sachsen-Anhalt2.608 Euro
Schleswig-Holstein3.352 Euro
Thüringen2.701 Euro

Nach einer Weiterbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaiklegemeister kann sich das durchschnittliche Monatsgehalt auf bis zu 4.452 Euro erhöhen. Sofern du nach der Ausbildung eine Tätigkeit als Fachberater in Bau- und Heimwerkermärkten anstrebst, kannst du im Durchschnitt mit 2.854 Euro brutto rechnen. Je nach deiner Qualifizierung und dem Einsatzort kann es auch mehr oder weniger sein.

Wieviel ein Fliesenleger letztendlich nach Abzügen der Sozialabgaben und der Lohnsteuer in der Tasche hat, ist unter anderem abhängig vom Bruttogehalt, von der Steuerklasse, vom Alter, vom Abrechnungsjahr, von der Art der Krankenversicherung, von der Kirchenzugehörigkeit und vom Bundesland. Im Internet findest du verschiedene Gehaltsrechner, mit denen du das voraussichtliche Nettogehalt berechnen kannst, wenn dir das Bruttogehalt bekannt ist.

Hier ein Beispiel für die Berechnung des Nettogehalts eines Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers:

  • Mann, 35
  • gesetzlich krankenversichert
  • keine Kirchensteuer
  • keine Kinder
  • Lohnsteuerklasse 1
  • Arbeitsort Bayern
Bruttogehalt3.254 Euro
– Rentenversicherung (Arbeitnehmeranteil 9,3 % vom Brutto)– 302,62 Euro
– Arbeitslosenversicherung (Arbeitnehmeranteil 1,3 % vom Brutto)– 42,30 Euro
– Krankenversicherung (14,6 % + 1,6 % Zusatzbeitrag)– 263,57 Euro
– Pflegeversicherung (Arbeitnehmeranteil 1,525 % vom Brutto + Zuschlag für Kinderlose 0,35 %)– 61,01 Euro
– Lohnsteuer-400,75 Euro
Nettogehalt2.183,75 Euro

Ein anderes Nettoeinkommen bei gleichem Bruttogehalt ergibt sich zum Beispiel, wenn du Kinder hast, Kirchensteuer bezahlen musst, in eine betriebliche Altersvorsorge einzahlst und einen geldwerten Vorteil genießt, zum Beispiel in Form eines Dienstwagens.

Alternativen zum Beruf Fliesenleger

Als Alternativen zum Beruf Fliesenleger bieten sich beispielsweise die Ausbildungen zum Bodenleger, Parkettleger, Maurer, Tischler oder Maler und Lackierer an. Auch hier sind handwerkliches Geschick und eine gute körperliche Fitness gefragt.

Fazit: Der Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers ist anspruchsvoll und hat Zukunft

Der Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers eignet sich für alle, die handwerklich begabt sind und einen Sinn für Ästhetik haben. Die Fliesenleger Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und umfasst Unterricht in der Berufsschule sowie praktische Arbeit im Ausbildungsbetrieb. Zu den Ausbildungsinhalten gehören unter anderem das Verlegen von Fliesen, Platten und Mosaiken, das Arbeiten mit verschiedenen Materialien sowie das Lesen von Bauplänen und technischen Zeichnungen.

Mit der steigenden Nachfrage nach hochwertigen und ansprechenden Innenräumen und Außenbereichen ist die Nachfrage nach qualifizierten Fliesenlegern und Plattenlegern in verschiedenen Branchen wie Baugewerbe, Architektur und Handwerk gestiegen. Auch das Fliesenleger Gehalt wird von dieser Tatsache positiv beeinflusst. Darüber hinaus bietet die Branche Möglichkeiten zur Selbstständigkeit und Gründung eines eigenen Betriebs.