Mindestens einmal im Jahr solltest du deinen Badheizkörper entlüften. Idealerweise Anfang Herbst bevor der Winter und damit die Heizperiode beginnt.
In diesem Artikel möchte ich dir erläutern warum, wann und wie du deinen Badheizkörper entlüften solltest.
Für das WIE gebe ich dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung die kinderleicht zu verstehen und umzusetzen ist.
Warum solltest Du deinen Badheizkörper entlüften?
Bevor wir verstehen können, warum der Badheizkörper entlüftet werden muss, müssen wir verstehen wie eine Heizungsanlage arbeitet und funktioniert. Hier gibt es drei Punkte:
- Wärme erzeugen: Als erstes muss Wärme erzeugt werden. Heutzutage wird dafür Wasser, mit Hilfe eines Heizkessels und einer offenen Flamme, erhitzt. Als Brennstoff wird meistens Öl oder Gas und vereinzelt auch Holz verwendet (Brennholz kannst du übrigens gut mit einer Wippsäge oder einem Holzspaler herstellen).
- Wärme verteilen: Nachdem nun Wärme in Form von Warmwasser erzeugt wurde, muss die Wärme verteilt werden. Dafür kommt eine sogenannte Umwälzpumpe zum Einsatz. Diese Pumpe pumpt das erhitzte Wasser über Kupferrohre in die angeschlossenen Flächenheizungen (Fußbodenheizung) und Heizkörper im ganzen Haus. In unserem Fall den Badheizkörper.
- Wärme nutzen: Das Warmwasser fließt durch ein Rohr nun in den Heizkörper hinein, wo es den Korpus erhitzt und gleichzeitig Wärme verliert. Über den erhitzten Korpus wird die Luft im Bad erwärmt. Anschließend verlässt das abgekühlte Wasser den Heizkörper durch ein weiteres Rohr, welches wieder zum Heizkessel führt. Hier beginnt der Vorgang von Vorne.
Soweit die Theorie. In der Praxis sieht es anders aus. Denn in der Praxis gelangt (besonders bei älteren Heizungen) mit der Zeit Luft in den eigentlich geschlossenen Kreislauf der Heizung.
Diese Luft kann die Wärme nicht so gut weiterleiten und gleichzeitig verhindert sie, dass das Wasser sich gleichmäßig verteilen kann. Dadurch behindert die Luft nach und nach immer mehr den Heizvorgang. So kann es schnell mal passieren, dass eine Heizung nur noch 50 % der Leistung bzw. der Wärme liefert.
Die Lösung: Du musst deinen Badheizkörper entlüften.
Durch das Entlüften heizt die Heizung nicht nur wieder auf 100 % hoch, sondern du schonst zusätzlich die Umwelt, deinen Geldbeutel und deine Nerven!
Wann solltest Du deinen Badheizkörper entlüften?
Im Frühling oder Herbst – im Sommer oder im Winter? Spätestens wenn du bemerkst, dass der Badheizkörper nicht mehr richtig hochheizt oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr warm wird, solltest du deinen Badheizkörper entlüften. Ein anderer Zeitpunkt zum Entlüften wäre, wenn du ein gluckern in der Badheizung hörst. Denn das nervige Gluckern, ist ebenfalls ein Anzeichen für Luft in der Heizung.
Alternativ bietet es sich an, den Badheizkörper regelmäßige einmal im Jahr zu entlüften. Am besten im September bevor die Heizperiode beginnt. So bist du auf der sicheren Seite, dass deine Badheizung über den Winter zu 100 % hochheizt und dir genügend Wärme liefert.
Die Lösung: Regelmäßig einmal im Jahr zum Beginn der Heizperiode oder wenn die Heizung gluckert bzw. nicht mehr richtig hochheizt.
Badheizkörper entlüften – Die Schritt für Schritt Anleitung
Nachdem du nun weißt warum und wann du deinen Badheizkörper entlüften musst, kommt nun meine kinderleichte Schritt für Schritt Anleitung zum Entlüften vom Badheizkörper.
Du benötigst hierzu lediglich einen Vierkantschlüssel (oder Schlitzschraubenzieher), einen kleinen Wasserauffangbehälter sowie ein altes Tuch. Weitere Werkzeuge, wie einen Akkuschrauber oder Ähnliches, benötigst Du nicht.
Schritt 1: das Thermostat vollständig aufdrehen
Als erstes musst du das Thermostat vom Badheizkörper vollständig aufdrehen. Nur so kann später die Luft entweichen und Wasser nachlaufen. Zum Verständnis: Mit vollständig aufdrehen ist bei einer Skala von beispielsweise 0 bis 5 die 5 gemeint.
Schritt 2: das Entlüftungsventil finden
Als nächstes musst du nun das Entlüftungsventil (siehe Bild) finden. Dieses befindet sich grundsätzlich auf der gegenüberliegenden Seite auf der sich das Thermostat befindet. Bei einem vertikalen Badheizkörper oder einer Handtuchheizung befindet sich das Ventil oben.
Schritt 3: den Badheizkörper entlüften
Der dritte Schritt ist das eigentliche Entlüften des Badheizkörpers. Du öffnest mit dem Vierkantstift oder einem Schlitz-Schraubenzieher LANGSAM das Ventil. Dabei strömt als erstes die überflüssige Luft (eventuell in Verbindung mit etwas Wasser) aus der Ventilöffnung. Daher solltest Du für diesen Schritt das alte Tuch bzw. den Auffangbehälter griffbereit haben. Führe diesen Schritt langsam und mit Gefühl durch, damit du nicht das ganze Bad überflutest.
Schritt 4: das Entlüftungsventil wieder schließen
Wenn nur noch Wasser aus dem Badheizkörper kommt, ist er entlüftet und du kannst das Ventil wieder vorsichtig und langsam zu drehen. Handfest genügt hier absolut aus, weil bekanntlich kommt nach fest lose.
Schritt 5: Wasserdruck überprüfen
Nun hast du deinen Badheizkörper prinzipiell schon entlüftet. Aber zum ordnungsgemäßen Entlüften gehört noch ein weiterer Schritt und zwar solltest Du den Wasserdruck der Heizungsanlage überprüfen.
Da die Heizungsanlage durch das Entlüften teilweise Wasser verliert, kann der Wasserdruck sinken. Diesen solltest du am Manometer der Heizungsanlage prüfen und ggf. durch Nachfüllen von Wasser wieder auf das richtige Niveau bringen.
Fazit – Badheizkörper entlüften ist kinderleicht
Wenn die Heizung im Bad gluckert oder nicht mehr ganz hochheizt, solltest du deinen Badheizkörper entlüften. Dadurch kann die Heizung wieder die maximale Wärme abgeben und gleichzeitig sparst du Heizkosten und schonst deine Nerven.
Viel handwerkliches Talent oder viel Werkzeug benötigst Du nicht, wenn du deinen Badheizkörper entlüften möchtest. Mit einem Vierkantschlüssel oder einem Schraubenzieher kannst du das Ventil öffnen und schließen. Um kleine Überschwemmungen zu vermeiden solltest du langsam und mit Gefühl arbeiten und immer einen Lappen und / oder einen Auffangbehälter griffbereit haben.
Wenn durch das Entlüften der Heizkörper trotzdem nicht vollständig hochheizt, solltest du den Wasserdruck prüfen und ein Tag später den Vorgang wiederholen. Solltest Du dann immer noch keine Besserung verzeichnen, liegt das Problem wahrscheinlich an einer anderen Stelle.