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Was macht eine gute Anlegeleiter aus und gibt es eine Alternative zur Anlegeleiter?

Anlegeleiter

Leitern gehören eigentlich zu den Geräten, die in jedem Haushalt und in jeder Werkstatt vorhanden sein müssen. Sie werden nicht nur für Renovierungs- und Gartenarbeiten benötigt, sondern auch Reparaturen an höher gelegenen Stellen, zum Carport Bauen, das Anbringen von Deckenlampen und der Zugriff auf Hängeböden oder obere Regalbretter sind ohne sie beschwerlich. Es gibt viele Arten von Leitern. Zu den verbreitesten für die private und die gewerbliche Nutzung gehört die Anlegeleiter. Was für eine Leiter das ist und was eine gute Anlegeleiter ausmacht, erfährst du in diesem Ratgeber.

Was ist eine Anlegeleiter?

Eine Anlegeleiter besteht aus zwei Holmen, zwischen denen die Tritte befestigt sind. Die Tritte können entweder Sprossen oder Stufen sein. Während Holme und Sprossen beziehungsweise Stufen früher nur aus Holz waren, gibt es Anlegeleitern heutzutage auch aus Kunststoff und Aluminium. Im Unterschied zu Holzleitern sind diese wesentlich leichter und die Materialien sind widerstandsfähiger gegen Chemikalien und Nässe.

Anlegeleitern lassen sich aber nicht nur hinsichtlich der Materialien, sondern auch in Bezug auf die Länge, die Anzahl der Tritte, die Arbeitshöhe und die Ausführung einteilen. Anlegeleitern können einteilig, zweiteilig oder dreiteilig sein:

  • Die einteilige Anlegeleiter besteht, wie oben bereits erwähnt, aus den beiden Holmen an der Seite und eine bestimmte Anzahl von Sprossen.
  • Die zweiteilige Anlegeleiter besteht aus zwei Leiterteilen, welche verschoben werden können, um unterschiedlichen Höhen zu erreichen.
  • Die dreiteilige Anlegeleiter besteht aus drei Leiterteilen.

Zweiteilige und dreiteilige Anlegeleitern werden auch Schiebeleitern genannt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Anlegeleitern besteht in der Breite der Sprossen. Es wird zwischen Sprossen-Anlegeleitern und Stufen-Anlegeleitern differenziert. Der Unterschied besteht in der Sprossenbreite. Während diese bei Sprossen-Anlegeleitern oft nicht mehr als 35 Millimeter beträgt, sind die Stufen bei Stufenleitern mindestens 80 Millimeter breit, mit einem Profil und oftmals auch mit einem Abrutschschutz versehen. Dadurch kann auf Stufen-Anlegeleitern während des Arbeitens wesentlich komfortabler und damit länger gestanden werden.

Worauf muss beim Kauf einer Anlegeleiter geachtet werden?

Wenn du eine Anlegeleiter kaufen möchtest, wirst du dich sicher fragen, welche Merkmale du beim Kauf beachten solltest. Die wichtigsten Features erläutere ich deshalb hier genauer.

#1 – Material

Holzleiter als Dekoration

Die meisten Anlegeleitern, die derzeit im Handel angeboten werden, bestehen aus Aluminium. Modelle aus Holz oder Kunststoff sind seltener. Aluminium ist ein leichtes Metall. Das wirkt sich natürlich angenehm auf das Gewicht der Anlegeleiter aus, die sich dadurch viel komfortabler transportieren lässt. Außerdem ist Aluminium ziemlich widerstandsfähig gegen Nässe und Chemikalien. Kleckert einmal Farbe drauf, ist sie schnell wieder abgewischt.

  • Anlegeleitern aus Holz werden inzwischen zum Arbeiten seltener eingesetzt. Sie eignen sich aber durch die angenehme Optik gut für den Wohnbereich, zum Beispiel zum Anlehnen an Regale oder für Hochbetten. Ob die Anlegeleiter als Dekoration dient oder um andere Dekoration sichtbar zu platzieren, liegt ganz bei dir. Auf jeden Fall stellt der nachwachsende Rohstoff Holz eine gute und umweltfreundliche Alternative zu Aluminium oder Kunststoff dar. Neben Modellen mit Holzsprossen gibt es auch welche mit Aluminiumsprossen.
  • Kunststoff-Anlegeleitern werden meistens aus glasfaserverstärktem Kunststoff angefertigt, welches alterungsbeständig ist und eine hohe Resistenz gegen Chemikalien aufweist. Es gibt Kunststoff-Anlegeleitern mit Vollkunststoffsprossen und welche mit Sprossen aus Aluminium.

#2 – Länge, Arbeitshöhe und Anzahl der Tritte

Da Anlegeleitern nicht bis zur letzten Stufe betreten werden können, sind die Länge und die Arbeitshöhe unterschiedliche Werte. Das heißt, die Anlegeleiter muss länger sein als die gewünschte Arbeitshöhe. Welche Länge optimal ist, lässt sich natürlich pauschal nicht sagen, sondern hängt davon ab, wo und wofür du die Anlegeleiter hauptsächlich einsetzen wirst. Benötigst du sie zum Beispiel für Renovierungsarbeiten in einer Wohnung mit einer Raumhöhe von 2,40 Meter, macht es wenig Sinn, eine fünf Meter lange Leiter zu kaufen. So eine Leiter ist jedoch nicht zu lang, wenn sie für Außenarbeiten oder im Garten eingesetzt wird. Wieviel Sprossen oder Stufen eine Anlegeleiter hat, hängt von ihrer Länge und den Abständen zwischen den Tritten ab. In der Regel betragen diese zwischen 25 bis 30 Zentimeter und entsprechen damit der DIN-Norm für Leitern DIN EN 131.

#3 – Sicherheit und Ausstattung

Leitern für den professionellen Gebrauch müssen seit Januar 2018 der DIN-Norm für Leitern DIN EN 131 genügen. Neben der Sprossenbreite und dem Sprossenabstand gelten unter anderem Regelungen für Leitern ab einer Länge von drei Metern. Diese müssen nämlich mit einer Traverse am unteren Ende ausgerüstet sein oder eine Standverbreiterung haben. Handelt es sich um zwei- oder dreiteilige Anlegeleitern dürfen die einzelnen Teile nicht trennbar sein, sofern diese länger als drei Meter sind. Im Handel sind unter Umständen noch Anlegeleitern erhältlich, die der DIN-Norm nicht entsprechen. Wurden diese vor deren Einführung produziert, gilt ein Bestandsschutz. Zu deiner eigenen Sicherheit ist es jedoch empfehlenswert, auf ein aktuelles Produkt zu achten. Hast du noch eine ältere Leiter, kannst du diese nachträglich mit klappbaren Standverbreiterungen oder Traversen nachrüsten.

Ein wichtiges Merkmal für eine Anlegeleiter ist ihre Rutschfestigkeit. In der Regel sind hierfür Gummistopfen an den Holmen oder an der Traverse angebracht.

Was muss beim sicheren Einsatz von Anlegeleitern beachtet werden?

Um Unfälle zu vermeiden, musst du beim Einsatz einer Anlegeleiter ein paar Dinge beachten. Schließlich möchte niemand handwerkliche oder andere Tätigkeiten mit einer Verstauchung, einer Prellung, Knie- und Kopfverletzungen oder gar gebrochenen Körperteilen beenden. Aus diesem Grund gibt es einige Regeln, die du beim Arbeiten mit einer Leiter beachten solltest.

Zunächst einmal solltest du prüfen, ob die Anlegeleiter für die geplanten Tätigkeiten optimal ist. Zum Auswechseln von Glühbirnen in Deckenlampen zum Beispiel dürfte sich eine Stehleiter weit besser eignen. Ist die richtige Auswahl getroffen, kommt es vor allem auf die folgenden Punkte an:

  • Der Untergrund zum Aufstellen der Anlegeleiter darf nicht rutschig und muss tragfähig sein.
  • Anlegeleitern dürfen nur an sicheren Stellen wie Wänden angelegt werden. Unverschlossene Türen, Stangen, Fenster und andere Glasflächen sind ungeeignet.
  • Der Anlegewinkel darf nicht zu steil gewählt werden. Optimal ist ein Winkel von circa 70 Grad.
  • Um das Abrutschen von den Leitersprossen zu verhindern, muss sicheres Schuhwerk gewählt werden. Badeschlappen, High Heels oder einfach nur Socken sind hierfür nicht geeignet.
  • Seitliches Hinauslehnen ist während der Arbeiten auf der Anlegeleiter nicht angebracht, denn das kann zu einem Verlust des Gleichgewichts führen.
  • Ein Verlust des Gleichgewichts droht auch, wenn zu sperrige oder zu schwere Gegenstände auf der Leiter getragen werden.
  • Die obersten drei Stufen dürfen bei Anlegeleitern nicht betreten werden.
  • Gemäß der Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS 2121) dürfen Arbeiten auf Leitern sogar nur bis zu einer Standhöhe von fünf Metern durchgeführt werden. Die Technischen Regeln gelten zwar zunächst einmal zum Schutz von Beschäftigen in gewerblichen Betrieben und im privaten Bereich wird das niemand überprüfen, aber zu deiner eigenen Sicherheit ist es nicht verkehrt, sie zu beachten.
  • Anlegeleitern mit einer Länge von mehr als drei Metern sollten durch Haken oder Zurrgurte vor dem Umfallen gesichert werden, sofern sie keine Traverse oder Standverbreiterung haben.

Welche Alternativen gibt es zur Anlegeleiter?

Anlegeleiter

Zur Anlegeleiter gibt es eine ganze Menge Alternativen, die sich teilweise für den Einsatz im häuslichen Bereich sogar noch besser eignen:

  • Die Stufenstehleiter hat wie die Anlegeleiter zwei Holme und dazwischen mehrere Stufen. Sie ist allerdings mit einem Stützteil verbunden und hat meistens eine stabile Plattform am oberen Ende.
  • Bei der Doppelstehleiter sind im Prinzip zwei Stehleitern miteinander verbunden, wobei die oberen Abschlüsse eine Plattform bilden. Du hast dadurch auf beiden Seiten Sprossen oder Stufen.
  • Die Gelenkleiter besteht aus mehreren Anlegeleitern, welche durch Gelenke miteinander verbunden sind. Sie lässt sich daher als Anlegeleiter, als Doppelstehleiter und sogar als Arbeitsbühne verwenden, wenn sie durch eine entsprechende Plattform ergänzt wird.
  • Eine Sprossen-Mehrzweckleiter besteht aus mehreren Teilen, die ineinandergeschoben oder geklappt werden können. Sie ist durch ihre variable Länge als Anlegeleiter und durch die Klappfunktion als Stehleiter nutzbar.
  • Die Teleskopleiter ist der Anlegeleiter sehr ähnlich. Die beiden Holme bestehen jedoch aus mehreren Teilen, die ineinandergeschoben werden können. Dadurch kann die Teleskopleiter für den Transport und zum Verstauen klein zusammengeschoben werden.
  • Ein Klapptritt ist im Prinzip eine kleine Stehleiter mit breiten Stufen. Meistens sind es zwei oder drei. Klapptritte werden zum Beispiel beim Fensterputzen und zum Erreichen von Oberschränken eingesetzt.

Fazit: Anlegeleitern sind für viele Arbeiten geeignet

Anlegeleitern gehören neben Stehleitern zu den meistgenutzten Leitern. Sie werden zum Beispiel zum Renovieren, für Reparaturarbeiten und im Garten eingesetzt. Als Materialien für Anlegeleitern dienen in der Regel Aluminium, Holz oder glasfaserverstärkter Kunststoff beziehungsweise werden mehrere Materialien kombiniert. Soll die Leiter häufiger transportiert werden, eignet sich ein Modell aus Aluminium aufgrund des geringen Gewichts am besten. Welche Länge du wählst, hängt vom Einsatzzweck ab. Bedenke, dass die Anlegeleiter etwas länger sein muss als die gewünschte Arbeitshöhe, denn sie kann nicht bis zur letzten Stufe betreten werden.

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